Big Deal : TLG Immobilien wechselt für 1,1 Mrd. Euro den Besitzer

Beim großen Nachbarn hat der Bund für 1,1 Milliarden Euro seine Immobilienfirma TLG an den US-Finanzinvestor Lone Star verkauft. Dies sei die größte Immobilientransaktion in Deutschland in diesem Jahr und zugleich um die größte Unternehmensprivatisierung des Bundes seit fünf Jahren.

Im November hatte der Bund bereits die staatliche Firma TLG Wohnen mit 11.350 Wohnungen in Ostdeutschland verkauft. Die TLG Immobilien verfügt über rund 780 Gewerbe-Immobilien, darunter Bürohäuser, Einkaufszentren, Hotels und Seniorenresidenzen. Zu Jahresbeginn hatte der Bund die TLG in zwei Gesellschaften für Gewerbe- und Wohnimmobilien aufgeteilt.

"Mit der Privatisierung schaffen wir Freiräume für Investitionen und stärken die regionalen ostdeutschen Wirtschaftsstandorte", erklärte Finanzminister Wolfgang Schäuble. Im Sinne des Steuerzahlers sei ein guter Erlös durch den Verkauf erzielt worden. Dem Finanzministerium zufolge hatte es bis zuletzt einen "intensiven Wettbewerb" unter den Bietern gegeben. Lone Star wolle das Unternehmen fortführen und dessen Portfolio strategisch weiterentwickeln.

Die Deutsche Telekom und die Bahn bleiben die prominentesten Namen auf der Privatisierungsliste des Bundes. Im Beteiligungsbericht des Finanzministeriums, der am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen wurde, werden diese beiden Namen unter einer ganzen Reihe weiterer Beteiligungen des Bundes genannt, bei denen man grundsätzlich den Staatsanteil verringern, ganz abgeben oder diese zumindest prüfen will. Auf der Liste stehen auch die Duisburger Hafen AG sowie die Flughäfen Berlin Brandenburg, Köln/Bonn und München. Der Verkauf des Gästehauses Petersberg und der Immobilie Petersberg bei Bonn werde zunächst nicht weiter betrieben. (APA/red)