Schweiz : Sika bleibt auf Wachstumskurs

Der Schweizer Bauchemiekonzern Sika wächst weiter. Das Unternehmen meldet nach neun Monaten weitere Umsatz- und Gewinnrekorde. Gegenüber dem Halbjahr hat Sika im dritten Quartal vor allem in Asien zulegen können. Sika ist damit weiter auf strammem und vor allem hochprofitablem Wachstumskurs. So erhöhte sich der Betriebsgewinn (EBIT) in den ersten neun Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode um 13 Prozent auf 669 Millionen Franken (572,3 Millionen Euro), wie Sika am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn nach Steuern erhöhte sich um 15 Prozent auf 477,4 Millionen Franken. Damit konnte Sika erneut die Profitabilität steigern.

Das Unternehmen selbst erklärt diese Margenverbesserung mit steigender Produktionseffizienz im dritten Quartal. So seien bei Sika die Betriebskosten weniger stark als das Volumen angestiegen, heißt es in der Mitteilung. Damit habe das Unternehmen auch leicht negative Währungseffekte und steigende Rohstoffpreise kompensieren können.

Laut den Präsentationsunterlagen hat Sika von Juli bis September im saisonal bedingt profitabelsten Quartal des Jahres eine Betriebsgewinnmarge von mehr als 16 Prozent erreicht, nach rund 15,5 Prozent im Vorjahresquartal. Zum Halbjahr betrug die Marge noch 14 Prozent. Darüber hinaus weist Sika keine Zahlen für das dritte Quartal aus.

Ein Vergleich mit den Halbjahreszahlen ergibt jedoch beim Umsatz für das dritte Quartal eine Steigerung der Verkäufe um sieben Prozent auf 1,6 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahresquartal. Gegenüber dem Halbjahresresultat hat Sika damit das Wachstumstempo in den vergangenen drei Monaten leicht steigern können.

Für die neun Monate seit Jahresbeginn beträgt das Wachstum 6,8 Prozent. Der Umsatz ist auf 4,6 Milliarden Franken angestiegen. Knapp ein Drittel dieses Zuwachses stammt von Akquisitionen. Zwei Drittel des Wachstums hat Sika jedoch aus eigener Kraft geschaffen.

Der Bauchemiekonzern konnte dabei die Verkäufe vor allem in Nordamerika stark ausdehnen. In dieser Region legten die Umsätze in lokalen Währungen um 16,7 Prozent auf 826 Millionen Franken zu. In den USA beträgt laut Mitteilung das Wachstum in den ersten neun Monaten sogar 20 Prozent.

Sika hat damit offensichtlich stark von der guten US-Konjunktur profitiert. In der Mitteilung weist das Unternehmen zudem darauf hin, dass auch der Ausbau des Vertriebs, die Übernahme des US-Dämmstoffhersteller Rmax und neue Fabriken zum Umsatzsprung geführt haben. Im dritten Quartal hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr das Wachstumstempo jedoch leicht verlangsamt.

Das Gleiche gilt auch für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Nach einem Wachstum von 7 Prozent in lokalen Währung im Halbjahr fallen die Verkäufe mit 2,1 Milliarden Franken in dieser Region nach drei Quartalen noch um 6,5 Prozent höher aus. Dabei trugen wie in der Region Nordamerika Übernahmen zur Hälfte zum Wachstum bei.

In der Region Asien Pazifik dagegen verzeichnet Sika im dritten Quartal eine Verbesserung des Geschäftsklimas. Die Verkäufe sind nach neun Monaten in Lokalwährung um 4,8 Prozent auf 821 Millionen Franken angestiegen, nach einem Wachstum von 4,1 Prozent im Halbjahr. Dazu beigetragen hat vor allem China. Nach sechs rückläufigen Quartalen meldet Sika aus dieser Region erstmals wieder ein Wachstum. Die chinesische Bauwirtschaft habe sich stabilisiert.

Mit diesen drei Regionen einmal mehr nicht mithalten konnte dagegen die Region Lateinamerika. Dieses Geschäft wuchs mit einem Umsatz von 435 Millionen Franken währungsbereinigt nur um 1,7 Prozent. Grund dafür ist laut Mitteilung weiter die schwierige wirtschaftliche und politische Lage in Brasilien. Das Geschäft in Mexiko und Argentinien dagegen entwickle sich überdurchschnittlich.

Beim Ausblick bestätigt Sika die Ziele. Für das gesamte Geschäftsjahr 2017 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von erstmals über sechs Milliarden Franken und einen Betriebsgewinn zwischen 880 und 900 Millionen Franken. Sika steuert damit auf ein weiteres Rekordjahr zu. Mit der Eröffnung von vier neuen Ländergesellschaften und acht neuen Fabriken habe Sika gar mehr Investitionen getätigt als geplant.

Zur weiterhin ungelösten Auseinandersetzung mit dem Mehrheitsaktionär schreibt Sika, dass diese ein Unsicherheitsfaktor für die Zukunft bleibe.

Das Unternehmen wehrt sich seit Ende 2014 gegen den Verkauf des Aktienpaktes der Familienholding Burkard an den französischen Rivalen Saint-Gobain. Der Ausgang der Auseinandersetzung hängt von einem Verfahren vor dem Kantonsgericht Zug ab, das für das laufende Quartal einen Entscheid in Aussicht gestellt hat. (APA)