Eigentümerwechsel : Semmelweis-Grund in Wien gehört jetzt Projektentwickler "Vermehrt"

Das Wiener Semmelweis-Areal hat einen neuen Eigentümer. Der Projektentwickler "Vermehrt" hat bereits im November drei Gebäude sowie weite Teile der Parkfläche erworben, wie am Montag in einer Aussendung informiert wurde. Auf dem Währinger Grundstück befindet sich auch die Privatmusikschule "Amadeus Vienna", die trotz Besitzerwechsels erhalten bleibe, hieß es.

"Vermehrt" übernahm die Liegenschaft von der F.R.F.-HPM Beteiligungen GmbH. Diese wiederum hatte das Areal im Zuge einer europaweiten Zwangsversteigerung infolge finanzieller Probleme des ursprünglichen Besitzers erworben und dann an den jetzigen Eigentümer weiterveräußert. Der - nicht näher genannte - Kaufpreis sei deutlich über dem Ergebnis der Versteigerung gelegen, wurde in der Aussendung betont. Der Eintrag ins Grundbuch wird in den kommenden Wochen erfolgen.

Insgesamt beläuft sich die Fläche auf 23.297 Quadratmeter, die Parkfläche zwischen den Gebäuden beträgt 19.228 Quadratmeter. Alle drei Bestandsgebäude werden mit 20-jährigem Kündigungsverzicht an die Amadeus-Musikschule vermietet. Einer der drei Pavillons wird seit 2012 für den Schulbetrieb selbst genutzt, ein zweiter wurde 2014 generalsaniert und beherbergt heute unter anderem einen Kindergarten, Proberäume und Klassenzimmer. Das dritte Haus wird derzeit von "Vermehrt" auf Vordermann gebracht und nach Fertigstellung 2020/21 an die Schule übergeben.

"Die Parkanlage bleibt wie bisher öffentlich zugängig", versprach der Neo-Besitzer. Man übernehme sämtliche Erhaltungs-, Pflege- und Versicherungskosten. "Unser Ziel ist es, das bekannte Semmelweis-Areal mit seiner offenen Parkanlage und den darauf befindlichen Objekten in enger Kooperation mit dem Bezirk und der Stadt Wien zu einem attraktiven Bildungscampus zu machen", resümierten die beiden "Vermehrt"-Projektentwickler Florian Polak und Gregor Beilein.

Das Areal war in der Vergangenheit auch Teil der politischen Debatte. Denn durch die Finanzschwierigkeiten des ursprünglichen Eigentümers kamen auch Gerüchte auf, dass die Musikschule von einer Zwangsräumung bedroht sei. Die damalige Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hatte daraufhin mittels Bausperre die Notbremse gezogen, um die Nutzung der Fläche als Bildungsareal trotzdem sicherzustellen.

Außerdem witterte die Opposition Ungereimtheiten beim im Zusammenhang mit der Schule befindlichen Verkauf der Liegenschaften. Die Fläche wurde jahrzehntelang vom Krankenanstaltenverbund (KAV) für den Spitalsbetrieb genutzt, im Zuge der Spitalsreform und nach dem Bau des Krankenhauses Nord wurde das Areal dafür nicht mehr benötigt. (apa/red)

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