Österreich : Schramböck: EU muss bei Digitalisierung Treiber sein, nicht Getriebene

Die EU müsse bei der Innovation "Treiber und nicht Getriebene sein", erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) als Ratsvorsitzende Donnerstag nach dem Wettbewerbsrat in Brüssel. Für eine neue Industriestrategie müsse auch das Potenzial für die künstliche Intelligenz genutzt werden, weil dort USA und Asien schon "mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind".

Hier seien sich alle EU-Staaten einig gewesen, dass es notwendig sei, aufzuschließen. Deshalb sei auch die Verordnung zum "single digital Gateway" - dem "zentralen digitalen Zugangstor" - vom Rat angenommen worden. Dies solle ermöglichen, dass einmal zur Verfügung gestellte Daten weiter genutzt werden könnten, natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. "Daten sind das Gold und das Öl der Zukunft", deshalb gelte es, sie zu schützen, aber auch verstärkt einen "EU-weiten Datenraum" zu bauen.

Schließlich sei es notwendig, neues Wissen zu erwerben. Schramböck erklärte, "hier kann das duale Ausbildungssystem in Österreich ein Vorbild sein". Darüber hinaus bekräftigte sie das Ziel der Anhebung der Frauenquote von derzeit nur 17 Prozent bei digitalen Technologien. Die Digitalisierung sowie die Künstliche Intelligenz würden weiterhelfen, Europa zu "reindustrialisieren". Es könnten Arbeitsplätze zurückgebracht werden, die schon verloren waren. "Wie in der Stahlindustrie, wenn sie eine moderne digitalisierte ist. Die braucht dann auch nicht im Bereich der Halbleiterproduktion und des Dienstleistungssektors geschützt werden".

EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska verwies auf die unterschiedliche Entwicklung zwischen den einzelnen Staaten. Hier rasch reagieren zu können, sei von extremer Wichtigkeit. Jedenfalls seien nach 2020 jährlich 20 Mrd. Euro für Künstliche Intelligenz notwendig. (APA)