Donnerstag, 2. April 2020 - Morning Briefing : RHI Magnesita überlegt Kurzarbeit – Trump will in US-Infrastruktur investieren

Zitat des Tages

„Während die Stadt Villach und der Österreichische Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen Maßnahmen beschließen, um Mietern gerade in dieser Ausnahmesituation zu helfen, gibt es von der BUWOG Mieterhöhungen“, kritisiert der SPÖ-Gemeinderatsklub Villach das geplante Vorgehen des börsennotierten Wohnungsunternehmens. In Zeiten der gerade herrschenden wirtschaftlichen Einbußen in vielen Familien, sei eine Mieterhöhung „menschlich nicht in Ordnung“. Die Stadt Villach sehe sich jeden Fall individuell an und würde eine Lösung für die Mieterinnen und Mieter finden, wird in der Aussendung versichert. Die BUWOG entschuldigt sich für den ungünstigen Zeitpunkt der Bekanntgabe und spricht von routinemäßigen Anpassungen.

RHI Magnesita rüstet sich für Krise

Im Zuge der Corona-Krise sieht sich der Konzern gezwungen Maßnahmen ergreifen, um die eigene Liquidität sicherzustellen. Auch Kurzarbeit ist im Gespräch. Bisher laufe die Produktion bei RHI-Magnesita weiter, dabei gelte "die oberste Priorität" der Gesundheit der Mitarbeiter und der Zulieferer. Im Zweifel würden man lieber Abteilungen schließen als jemanden zu gefährden. Danach komme der Erhalt der Kundenbeziehungen und der Lieferketten, als drittes gehe es um "Liquidität, Liquidität, Liquidität, damit wir die Firma am Laufen erhalten", schildert Borgas. Dazu soll beitragen, dass vorerst keine Dividende ausgeschüttet wird. Vorstand und Aufsichtsrat verzichten auf 10 Prozent ihres Gehalts bzw. ihrer Tantiemen, Borgas selber und sein Finanzchef auf 20 Prozent. "Das rettet nicht die Firma, aber bringt zumindest einen Beitrag". Die Mitarbeiter werden Urlaubsguthaben abbauen und eventuell Sonderurlaub nehmen. Bis Ende März habe RHI Magnesita "noch relativ wenig Einbruch" bei den Aufträgen registriert, aber für April bis Juni erwartet Borgas eine deutliche Reduktion im Absatz in Europa, "im Stahlgeschäft kann das bis zu 40, 50 Prozent sein". Das sei zumindest das worst-case-Szenario, auf das sich RHI Magnesita vorbereite. Klar sei aber, dass sich die Auftragslage von Woche zu Woche, manchmal von einem Tag auf den anderen ändere. (APA/red)

US-Investitionen in Infrastruktur

US-Präsident Donald Trump hat vom Kongress ein Infrastrukturprogramm mit einem Umfang von zwei Billionen Dollar gefordert. "Da die Zinsen für die USA bei null Prozent liegen, ist jetzt die Zeit gekommen, das seit Jahrzehnten lang erwartete Infrastruktur-Gesetz zu erlassen", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Dabei verwies er auf "Phase 4", eine Bezeichnung für die angedachten nächsten Maßnahmen des Kongresses gegen die Coronavirus-Pandemie. Pläne für ein Programm zur Instandsetzung der maroden US-Infrastruktur werden seit längerem diskutiert. Im Mai hatte Trump Gespräche mit den Demokraten dazu nach weniger als fünf Minuten abgebrochen. Im November finden in den USA Präsidentschafts- und Kongresswahlen statt. Ob der Kongress im Moment überhaupt die Kapazität für ein vergleichbares Megaprogramm hat, wird von Experten bezweifelt. Er arbeitet aktuell an dem nächsten Rettungsprogramm. Auch die Finanzierungsfrage scheint nicht komplett trivial zu bleiben angesichts der zusätzlichen Billionen-Defizite, die die Regierung aktuell auftürmt. Schon ganz ohne Pandemie-Krise war von den Rechnungsprüfern des Kongresses für dieses Jahr ein Defizit von rund einer Billion Dollar vorhergesagt worden. (reuters)