Österreich : RBI-Analysten erwarten freundlichen Jahresbeginn an Wiener Börse

Stier Wall Street Manhattan NY Boerse Börse aktie aktienhandel finanz finanzen
© kasto / Fotolia

Kapitalmarktexperten der Raiffeisen Bank International (RBI) prognostizieren für den österreichischen und die etablierten Aktienmärkte einen freundlichen Jahresbeginn 2017. Der ATX der Wiener Börse sollte seinen Höhepunkt zur Jahresmitte mit 2.850 Punkten haben, im weiteren Jahresverlauf aber abschwächen. Gegenüber dem aktuellen Stand von 2.630 bedeutet dies ein Plus von gut 8 Prozent. Im zu Ende gehenden Jahr hat der Wiener Leitindex mit einem Anstieg von rund 11 Prozent inklusive Dividenden besser abgeschnitten als die meisten europäischen und osteuropäischen Börsen. Die Börsen in Moskau und Budapest haben mit 53 bzw. 34 Prozent deutlich besser performt. Dem optimistischen Ausblick für Wien liegt eine erwartete weitere Verbesserung der europäischen Konjunkturdynamik, sehr robuste Wirtschaftsdaten in Zentral- und Osteuropa (CEE) und positive Auswirkungen der US-Dollarstärke auf österreichische Exporteure sowie die anhaltende relative Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen zugrunde. Von der Stärke des US-Dollar profitieren sollten RHI, SBO, Palfinger, voestalpine und Andritz, sagte RBI-Analyst Stefan Maxian am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Dagegen sollte sich die Versteilerung der Renditekurve positiv auf Versicherungen, Immobilien und Banken auswirken, da durch höhere Zinsen sich auch die Zinsspanne erhöhe. Vom steigenden Ölpreis sollte die OMV mit ihrer Rumänientochter Petrom profitieren. Auch der Bau könnte ein wichtiges Thema werden, nicht zuletzt, weil die deutsche Bundesregierung bis 2030 270 Mrd. Euro zu investieren plane. Davon könnte die Strabag profitieren, die 40 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet. Österreichische Aktien könnten auch insofern profitieren, weil die aktuelle Outperformance von Small-Caps - also kleineren Aktienwerten - auch noch im ersten Halbjahr 2017 anhalten sollte. Beachtet werden sollten auch Dividendenpapiere wie Atrium, Uniqa oder EVN. Zudem könnte es aufgrund des stärkeren US-Dollar wieder zu einer Einkaufstour von US-Unternehmen in Europa kommen. Insgesamt werde sich der ATX im kommenden Jahr nicht mehr so gut wie heuer entwickeln, den Höhepunkt sollte er zur Jahresmitte mit 2.850 Punkten erreichen, sagte Maxian. Das erwartete Gewinnwachstum dürfte von heuer 23,5 Prozent auf 3,3 Prozent sinken, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,9 auf 12,2 zurückgehen und somit weiter angemessen bleiben. (APA)