Österreich : Fachkräftemangel dämpft Wirtschaftswachstum

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Der Fachkräftemangel dämpft das Wirtschaftswachstum. 79 Prozent der Firmen haben Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) verliert bereits Umsatz, weil Fachkräfte fehlen, ergibt die jährliche Umfrage des Beratungsunternehmens EY unter 900 mittelständischen Unternehmen in Österreich.

Unter den Branchen seien der Handel, Technik- und Produktionsbereich sowie Transport-, Bau- und Industrieunternehmen am stärksten betroffen. Regional sei es in Salzburg, Tirol und Vorarlberg besonders schwierig, Fachkräfte zu finden.

Im Vergleich zum Vorjahr ist laut EY der Anteil der Unternehmen, die den Fachkräftemangel als Gefahr für die Entwicklung des eigenen Betriebs sehen, von 48 auf 59 Prozent angestiegen. Laut Umfrage verlieren 13 Prozent aller Unternehmen durch den Fachkräftemangel mehr als fünf Prozent ihres Jahresumsatzes, wobei es im Handel sogar 17 Prozent seien. In dieser Branche haben weitere 42 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, bis zu fünf Prozent ihres Umsatzes wegen Personalmangel zu verlieren.

35 Prozent der Firmen haben vor, im ersten Halbjahr die Belegschaft zu verstärken. So viele seien es seit Beginn der Befragung vor zehn Jahren nie gewesen. Nur vier Prozent erwarten einen Personalabbau.

Laut EY-Umfrage haben in Salzburg 39 Prozent der Firmen "große" und weitere 49 Prozent "eher große" Probleme, die nötigen Fachkräfte zu finden. In Tirol sind es 37 bzw. 46 Prozent, in Vorarlberg 32 bzw. 56 Prozent. Am besten sei die Situation in Wien.

"Es gibt innerhalb Österreichs keine Branche und keinen Ort mehr, der vom Fachkräftemangel verschont bleibt", schreibt Erich Lehner, Managing Partner Markets bei EY Österreich, in einer Aussendung. "Die Unternehmen müssen erfinderischer werden, um wirklich auch jedes Potenzial zu nutzen." Dabei würden bei der Jobsuche 71 Prozent der Unternehmen am ehesten auf Mund-zu-Mund-Propaganda setzen, dahinter folgen Werbung in Online- und Printmedien (für 44 Prozent das bevorzugte Instrument) und soziale Medien (38 Prozent). (APA)