Österreich : Effizientes Recycling von Holzbeton

Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hat erstmalig eine Richtlinie zum Recycling von Holzbetonbauteilen erstellt. Auf Basis von Versuchen, durchgeführt durch die Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (bvfs), zeigt die Richtlinie die Aufbereitung des Baustoffs nach dem Abbruch und Anwendungsmöglichkeiten des Rezyklats auf. Damit fördern die Hersteller von Holzmantelbetonsystemen im VÖB den nachhaltigen Umgang mit ihrem Baustoff. Anstatt bisher weitgehend üblicher Deponierung werden die Baumaterialien effizient wieder genutzt.

Holzbeton ist grundsätzlich ein besonders nachhaltiger Baustoff. Holzbeton, wie er beispielsweise in Gebäudewänden oder Lärmschutzwänden eingesetzt wird, besteht im Durchschnitt aus rund 50 Prozent Rest- und Altholz. In der Produktion entstehen nahezu keine Abfälle, sogar Frässchrot und Schnittstaub werden bis zu 99 Prozent wieder dem Produktionskreislauf zugeführt. Mit einer Lebensdauer von vielen Jahrzehnten gilt Holzbeton außerdem als beständiger Baustoff.

"Trotz der Langlebigkeit von Holzbeton ist schon jetzt ein effektives Recyclingkonzept des Baustoffs im Sinne der Ressourceneffizienz notwendig. Die Bestandteile von Holzbetonsystemen – Holz, Zement, Wasser, Kernbeton – sind vollständig natürlichen Ursprungs. Holzbeton und Kernbeton werden jedoch bislang kaum getrennt. Durch die Trennung können die Bestandteile deutlich besser als bisher verwertet werden", kommentiert Gernot Brandweiner, Geschäftsführer des VÖB die Beweggründe für die neue VÖB Richtlinie.

Auf Basis wissenschaftlich begleiteter Versuchsreihen der bvfs formulierte der VÖB eine Richtlinie, wie eine Trennung in Leicht- und Schwerstoffe des Abbruchmaterials durchzuführen ist. Das Ergebnis des empfohlenen Recyclingverfahrens ist zum einen ein Schwerstoff (Betonbruch aus dem Kernbeton), der bis zur höchsten Qualitätsklasse U-A gemäß Recycling-Baustoffverordnung reicht. Zum anderen bieten sich die aussortierten Leichtstoffe (Holzbeton) als Rohstoffe für neue Holzbeton-Bauteile oder als Dämmmaterialien an.

"Wir betrachten jedes Bauwerk ganzheitlich. Dazu gehört neben der Errichtung und praktischen Nutzung auch der Abbruch", erklärt Gernot Brandweiner, Geschäftsführer des VÖB. "Durch die neue Richtlinie tragen wir entscheidend dazu bei, Bauabfälle wieder zu verwenden und damit Deponien zu entlasten. Davon profitieren sowohl Umwelt und Klima als auch Hersteller und letztlich die Nutzer von Holzbeton-Systemen." (red)