Allen Schwierigkeiten zum Trotz nutzen heimische Dämmstoffhersteller die gute Konjunktur, um ordentlich zu expandieren. Der Familienbetrieb Steinbacher etwa, der 40 Prozent seiner Produktion exportiert, hat im Vorjahr nicht nur an seinem Firmenstandort in Erpfendorf investiert, sondern verfügt nun über zwei Standorte im Ausland. Nach der schon vorher erfolgten Übernahme der Firma Izoterm in Polen kauften die Tiroler 2017 das Unternehmen Gefinex in Brandenburg.
Der ostdeutsche Hersteller machte zuletzt mit 90 Beschäftigten einen Umsatz von rund 14 Millionen Euro. Gefinex ist auf Trittschallmaterialien, Feuchtesperren und Dehnfugenprofile aus extrudiertem Polyethylen spezialisiert – ein wesentlicher Aspekt bei der Übernahme, weil Steinbacher mit diesem neuen Werk auch seine Produktpalette erweitert. „Die Akquisition ist somit auch eine Stärkung des Firmenstandortes in Tirol“, so Geschäftsführer Hebbel.
Auch Austrotherm investierte im Vorjahr in Brandenburg, und zwar in die Erweiterung seines Standortes in Wittenberge, das auf XPS spezialisiert ist. Außerdem nahmen die Niederösterreicher, die Teil der Baustoffgruppe Schmid Industrie Holding sind und inzwischen in 21 Werken in elf Ländern produzieren, heuer ihr drittes Werk in Rumänien in Betrieb.
Dabei entschied sich Austrotherm für einen nicht unbedingt üblichen Weg: Der Hersteller mietete zunächst ein bestehendes EPS-Werk, adaptierte es und passte die Produktion an seine Standards an. Nun gehört Austrotherm, der bereits kurz nach der Wende den Schritt Richtung Osten wagte, in Rumänien zu den drei größten Herstellern für EPS und XPS. Und die Nachfrage in dem Land steige schnell, heißt es beim Hersteller.
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Gesamtumsatz
2016: 268,4 Millionen Euro
2017: 277,0 Millionen Euro (+3,2 Prozent)
2018: 289,0 Millionen Euro (+4,3 Prozent, Prognose)
Anteile Produktgruppen 2017
Mineralwolle: 42,6 Prozent (Prognose 2018: +0,7 Prozent)
Schaumstoffe: 47,7 Prozent (Prognose: –0,8 Prozent)
Sonstige: 9,3 Prozent (Prognose: –0,9 Prozent)
Absatz und Wachstum 2017
Alle: +3,1 Prozent auf 5,30 Mio. m3 (Prognose 2018: +1,0 auf 5,36 Mio. m3
Mineralwolle: +1,7 Prozent auf 2,26 Mio. m3 (Prognose: +1,8 Prozent auf 2,30 Mio. m3)
Schaumstoffe: +3,5 Prozent auf 2,53 Mio m3 (Prognose: +0,2 Prozent auf 2.53 Mio. m3)
Sonstige: +7,5 Prozent auf 0,51 Mio. m3 (Prognose: +1,9 Prozent auf 0,52 Mio. m3)
Quelle: branchenradar.com