Blog : Wie globale Entwicklungen die heimische Baustoffindustrie beeinflussen

Die Oberfläche unserer Erde ist 510 Millionen km² groß, und davon sind 70,7 % von Wasser bedeckt. Vom Land, das übrig bleibt, gelten lediglich 25 % als nutzbare Fläche.

Städte wiederum umfassen lediglich 2 % der Erdoberfläche, zugleicht lebt dort aber die Hälfte der Weltbevölkerung.“ Darüber hinaus kämen pro Minute 150 Menschen zur weltweiten Bevölkerung dazu. „Wir müssen also Bauen und Immobilien vor dem Hintergrund globaler Änderungen betrachten. Auch wenn – nicht nur in Österreich – das Einfamilienhaus für die meisten der große Wohntraum ist, so wissen wir doch, dass die Zukunft der Immobilie die Stadt ist.

Doch Städte verbrauchen 75 % der Gesamtenergie der Erde und sind zu 90 % von Öl abhängig. Es liegt also auf der Hand, dass es hier Lösungen braucht, die für eine positive Gesamtenergiebilanz von Gebäuden sorgen. Vor allem in Zeiten der Klimaveränderung. Genauso wichtig ist es aber, dass sich die Menschen daheim wohl fühlen, am Arbeitsplatz ihre Leistung bringen und in jedem Fall gesund bleiben.

Die erfolgreiche Immobilie 2050 setzt sich aus vielen Komponenten zusammen: Sie muss im urbanen Umfeld funktionieren und neuen demografischen Gegebenheiten entsprechen, da Familienstrukturen immer kleiner werden, und immer mehr Menschen als Single leben. Wir leben mobiler, werden gleichzeitig immer älter und wollen möglichst lang barrierefrei daheim wohnen. Flexible Grundrisse und nachhaltiges Wohnen werden sukzessive zu einer Selbstverständlichkeit. Leistbar soll es auch noch sein, und Wohnkomfort wird groß geschrieben.

Diese vielen Parameter gepaart mit den Bedürfnissen der Erlebnisgesellschaft und dem vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie müssen in Produktinnovationen einfließen.

Die Bauwirtschaft kann in einem sehr breiten Umfeld Ressourcen sparen und so einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in ökonomischer und ökologischer Hinsicht leisten. Auch wenn das eine große Herausforderung darstellt, da die heutigen Wohn- und Arbeitswelten immer komfortabler werden und die Qualitätsansprüche ständig steigen. Unternehmen wie Saint-Gobain Weber haben gerade in jüngster Zeit viel Zeit und Geld in neue Produkte und Technologien investiert – sowohl international als auch in Österreich. So wurden rund 25 % aller Saint-Gobain Produkte am Markt in den letzten fünf Jahren entwickelt. Und dabei wurde ganz besonders auf die Umwelt geachtet. Dennoch kann die Industrie nur die Basis schaffen. Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, müssen Planer und Bauschaffende gemeinsam mit den Herstellern an einem Strang ziehen.

* Thomas N. Malloth ist Jurist und Geschäftsführender Gesellschafter der Malloth Immobilien GmbH & Co KG. Dieser Beitrag ist eine verkürzte Wiederbae eines Vortrags bei der diesjährigen WeberAkademie von Saint Gobain Weber.