Österreich : UBM-Halbjahr: Bisher höchster Nettogewinn

Thate WInkler Löcker
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Der börsennotierte Immo-Entwickler UBM Development AG hat im ersten Halbjahr beim Ergebnis vor Steuern den Rückstand des ersten Quartals aufgeholt und den Gewinn unterm Strich sogar auf ein Rekordniveau gesteigert. Das Vorsteuerergebnis lag mit 35,7 Mio. Euro nur noch 18,6 Prozent unter dem Vorjahresvergleich - im Gesamtjahr 2021 erwartet man 55 bis 60 Mio. Euro. Der Nettogewinn stieg um 3,6 Prozent auf 27,5 Mio. Euro. Im ersten Quartal hatten sich beide Kenngrößen halbiert.

Trotz Corona habe man beim Vorsteuerergebnis das zweitstärkste Halbjahr der Firmengeschichte abgeliefert, statt der zuletzt noch befürchteten "Corona-Delle" erwarte man hier nun 55 bis 60 Mio. Euro im Gesamtjahr, sagte CEO Thomas G. Winkler am Mittwoch. Im abgelaufenen Jahr war das EGT um rund 12 Prozent auf 62,3 Mio. Euro gesunken. Die Guidance für 2021, die freilich von einer weiteren positiven Entwicklung des Pandemie-Geschehens abhängig sei, liege rund 30 Prozent über dem Consensus und unterstreiche, dass man schneller als erwartet an die Vor-Corona-Entwicklung anschließen könne, erklärte Winkler im Halbjahresbericht. Beim Nettogewinn habe man sogar den bisher besten Wert erzielt.

Durch den Verkauf mehrerer Projekte schon vor ihrer Umsetzung habe man erfolgreich gegengesteuert. Mit zwei Zukäufen in München habe man wieder den Akquisitionsmotor gestartet und die Projekt-Pipeline auf ein Rekord-Hoch von 2,4 Mrd. Euro aufgefüllt, so Winkler. Die Pipeline besteht derzeit zu 51 Prozent aus Wohnen und zu 37 Prozent aus Büros; über 80 Prozent der Projekte liegen in Deutschland und Österreich.

An liquiden Mitteln verfügte UBM Ende Juni über 407,0 Mio. Euro, nach 247,2 Mio. Euro Ende 2020. Die Eigenkapitalquote lag mit 34,5 Prozent weiter am oberen Ende der Ziel-Range von 30 bis 35 Prozent. Die Nettoverschuldung sank auf 449,5 Mio. Euro. Bis Juni erwirtschaftete UBM 237,3 Mio. Euro Gesamtleistung, nach 181,3 Mio. Euro im Vorjahresvergleich. Der Mitarbeiterstand blieb mit 337 (342) per 30. Juni etwa gleich.

Im Ausblick heißt es, man rechne damit, dass die Leistungen der UBM künftig noch stärker nachgefragt würden. Dafür spreche, dass ein erheblicher Anteil an Vor-Corona-Büroraum nach Auslaufen der Mietverträge nur mit einer kompletten Neu-Entwicklung wieder verwendet werden könne. "Steigende Leerstände bei Vor-Corona-Bürobeständen, die völlig neu überdacht werden müssen, eine radikale ESG-Orientierung bei Immobilien-Investoren und ein neuer Zugang aufgrund explodierender Baukosten sprechen dabei für uns", verwies Winkler auch auf das Thema Environmental Social Governance (ESG). Der Immo-Markt bleibe ein Verkäufer-Markt, es sei immer häufiger nötig, sich schon früh in der Entwicklung einen Einstieg zu sichern. (APA)