Alpine-Debakel : Was Rhomberg mit der Universale vorhat - die Hintergründe

Das international tätige Bahnunternehmen Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) mit Sitz in Bregenz und Zürich übernimmt einen Großteil der Mitarbeiter und Österreich-Aufträge der Universale Bau, einem Tochterunternehmen des insolventen Alpine Baukonzerns. Dies umfasst auch alle Beteiligungen an Arbeitsgemeinschaften. Die Universale-Bau GmbH, die 1921 in Salzburg gegründet und 2002 von der Alpine übernommen wurde, hat ihren Sitz in Salzburg und verantwortete innerhalb des Alpine-Konzerns den Gleisbau, in der Zweigniederlassung Tirol liegt der Fokus im Hochbau. Zuletzt beschäftigte Universale-Bau rund 100 Mitarbeiter im Gleisbau und 50 Mitarbeiter im Hochbau und erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro.

„Unser Tochterunternehmen „Bahnbau Wels (BBW)“ mit Sitz in Bregenz und Wels hat in den letzten Tagen ein Angebot für die sofortige Übernahme der Alpine-Tochter gelegt“, sagtHubert Rhomberg, CEO des Management Boards der Rhomberg Sersa Rail Group. Der Gläubiger-Ausschuss hat die Übernahme bereits mehrheitlich begrüßt. Die Verträge wurden am 15. Juli unterschrieben, die Baustellen und Mitarbeiter in der Folge mit sofortiger Wirkung übernommen und fortgeführt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

„Für uns ist es wichtig, dass wir den Mitarbeitern in der Universale nun wieder eine Perspektive bieten und den Kunden eine Fortführung ihrer Projekte zusichern können“, meint Oswald Ortner, CEO der Bahnbau Wels. Universale-Bau ist auf die Bereiche Erd- und Untertagebau, Gleisoberbau, Kabel- und Lärmschutzbau, Materialhandel und Geräteüberlassung sowie auf die Wartung der Eisenbahninfrastruktur spezialisiert. „Damit ergänzen die Universale-Mitarbeiter unsere Kompetenz im Bahnbau in idealer Weise. Zukünftig können wir unseren Kunden so ein optimales und erweitertes Leistungsspektrum anbieten“, erklärt Ortner. Der Universale-Verkauf muss durch Gläubigerausschuss und das Gericht noch genehmigt werden. Vorbehaltlich dieser und der kartellrechtlichen Genehmigung werde die Universale künftig als eigenständiges Tochterunternehmen in der Bahnbaugruppe geführt, so Ortner. Wels, Bregenz und Salzburg sind die künftigen Standorte. (red)