Gescheitert : Neue Insolvenzen aus der Branche
Über das Vermögen der Estrichprofi GmbH, 4710 Grieskirchen, Prechtlerstraße 3 wurde noch im alten Jahr das Konkursverfahren am Landesgericht Wels eröffnet.Gegenstand des Unternehmens: Innenputzarbeiten, Verlegung von Estrichböden; betroffene Dienstnehmer: 6, betroffene Gläubiger rund 35
Ebenfalls noch 2011 wurde über das Vermögen der TRAUMSCHIFF Fliesenhandels GmbH in 4614 Marchtrenk das Konkursverfahren eröffnet. Gegenstand des Unternehmens: Groß- und Einzelhandel mit Fliesen und Sanitärausstattung, Fliesenverlegung und Hafnergewerbe - mehr als eine Million Euro Schulden, fünf Dienstnehmer, mehr als 60 betroffene Gläubiger
Das 1999 gegründete und in hohem Maße fremdfinanzierte Unternehmen erlitt durch seine Expansionspolitik mit Filialen in Oberösterreich und der Stadt Salzburg regelrecht Schiffbruch. Da sich die entsprechenden Erfolge nicht einstellten, mussten die Filialen außerhalb von Marchtrenk wieder geschlossen und erhebliche Verluste eingefahren werden. Das Unternehmen hat den Betrieb praktisch schon eingestellt und steht vor der Verwertung.
Weiters wurde über das Vermögen der TEBA Bedachungs GmbH, 5400 Hallein, Salzachtal-Bundesstraße-Nord 22, das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Salzburg eröffnet. Die Schuldnerin ist im Bereich Dachdeckerei und Spenglerei tätig. Bereits 1997 befand sich das Unternehmen unter dem Namen „Josef Schörghofer Gesellschaft m.b.H." in der Insolvenz. Die Entschuldung gelang seinerzeit durch Erfüllung eines 20%igen Zwangsausgleiches.
Die PI Edelstahlbau GmbH & Co KG hat einen Konkursantrag beim Landesgericht Innsbruck eingebracht. Gesamtverbindlichkeiten deutlich mehr als eine halbe Million Euro.
Ebenso wurde über das Vermögen der Egon Neurauter Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 6176 Völs, Landesstraße 3. das Konkursverfahren beim Landesgericht in Innsbruck eröffnet. Zum Masseverwalter wurde RA Herbert Matzunski bestellt. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde mit 5. 3. festgelegt. Herr Neurauter macht für die Insolvenz die Rückgänge am Bau- und Baunebengewerbssektor und die damit einhergehenden Ertragseinbussen verantwortlich. Über das Vermögen dieser Gesellschaft wurde bereits 1997 ein Ausgleichsverfahren eröffnet und die damals vereinbarte Quote von 40 % binnen zwei Jahren auch bezahlt.
Im Jänner wurde über das Vermögen der GWT Garten & Wassertechnik GmbH, 4553 Oberschlierbach Nr. 85, das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Steyr eröffnet. Höhe der Passiva fast zwei Millionen Euro.
Das 1999 gegründete Unternehmen war primär im Bereich Gartengestaltung, der Errichtung von Schwimmteichen, Biotopen etc. tätig. Der Umsatz sank in beträchtlichem Umfang konjunkturbedingt 2009 und 2010. Aufwendungen in ein Forschungsprojekt konnten bis dato nicht in positive Ergebnisbeiträge umgewandelt werden. Das Unternehmen ist saisonbedingt derzeit geschlossen. Es ist geplant, die Unternehmenstätigkeit nach erfolgreicher Sanierung im Frühjahr 2012 wieder aufzunehmen.
Am 12. 1. wurde über das Vermögen der Bammer Bau GmbH, 5621 St. Veit im Pongau, Kirchweg 14, das Konkursverfahren am Landesgericht Salzburg über Gläubigerantrag eröffnet.
Weiters wurde über das Vermögen der m3 Immobilien-Werkstatt GmbH & Co KG, 5020 Salzburg, Valkenauerstraße 5/2, sowie über das Vermögen der unbeschränkt haftenden Gesellschafterin m3 Immobilien-Werkstatt GmbH, ebendort, die Konkursverfahren am Landesgericht Salzburg über Eigenanträge eröffnet. Gegenstand des Unternehmens: Bauträgertätigkeiten, wobei der operative Standort die Hofhaymer Allee 40, 5020 Salzburg war. Die Schuldnerinnen ließen Gebäude errichten und haben diese abverkauft. Die GmbH hat auch eigene Geschäfte abgewickelt. Höhe der Passiva laut Bilanz zum 31. 12. 2010: 7.396.800 Euro (GmbH & Co KG) sowie 5.712.850 Euro (GmbH)
Insolvenzursache: Generalunternehmer der meisten Baustellen war die seit 2. 11. 2011 in Insolvenz befindliche m3 Wohnbau GmbH. Probleme mit dem Bauleiter dieser GmbH schlugen auch auf die Ausführung der Bauwerke der obigen Schuldnerinnen durch. Der Bauablauf konnte soweit geordnet werden, dass eine fristgereichte Fertigstellung erfolgte. Die Schuldnerinnen waren jedoch mit zahlreichen Mängelrügen konfrontiert. Diese wurden an die m3 Wohnbau GmbH weitergeleitet, die Behebung erfolgte nur im eingeschränkten Maß. Auch die Schuldnerinnen waren in der Folge mit Gewährleistungsklagen und dem Einzug von Haftrücklässen konfrontiert. Eine einvernehmliche Lösung scheiterte.
Im Jänner wurde weiters über das Vermögen der Andreas Walch, Bau- und Möbeltischlerei, 6754 Klösterle am Arlberg 38, das Konkursverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet. Verbindlichkeiten mehr als 600.000 Euro.
Weitere Konkurseröffnung am LG Feldkirch über das Vermögen der Konzett Bau-Tech GmbH, 6800 Feldkirch, Bahnbrückenweg 5. Zur Masseverwalterin wurde RA Eva Müller, 6820 Frastanz, bestellt. Die gerichtliche Anmeldefrist endet mit 15. März.
Last but not least wurde am 27. 1. über das Vermögen der Ing. Drack BaugesmbH, 4645 Grünau im Almtal, Im Dorf 44, das Sanierungsverfahren (ohne Eigenverwaltung) am Landesgericht Wels eröffnet. Mehr als vier Millionen Euro Passiva, rund 140 betroffene Gläubiger. Insolvenzursache: Rückläufige Auftragslage im Einfamilienhausbau, der Versuch, im Bereich größerer Gewerbeprojekte Fuß zu fassen, scheiterte.
Die Wurzeln des Traditionsunternehmens reichen über 100 Jahre und 3 Generationen zurück. 1905 gründete Friedrich Drack eine Baufirma und Zementwarenerzeugung in Form eines Einzelunternehmens. 1992 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. Bis 2008/09 lag der Schwerpunkt der Betriebstätigkeit im Einfamilienhausbau. Um die durch die Wirtschaftskrise rückläufige Auftragslage und Umsatzeinbußen zu kompensieren, bemühte man sich vermehrt um Gewerbeprojekte.
Ein Großprojekt in Kärnten musste jedoch mit einem Verlust in Höhe von rund 450.000 Euro abgeschlossen werden. Daraufhin bemühte man sich wieder um Aufträge im privaten Hausbau und reduzierte Personal. Infolge Kundeninsolvenzen und Schadensfällen mussten zudem Forderungen in erheblichem Umfang abgeschrieben und ausgebucht werden. Laut Angaben im Insolvenzantrag ist aufgrund der derzeit guten Auftragslage und der bereits gesetzten Restrukturierungsmaßnahmen ein Fortbetrieb des Unternehmens möglich.
Es ist geplant, mit Hilfe der Hausbank das Unternehmen weiterzuführen und die bestehenden Aufträge fertigzustellen. Eine Sanierung des Unternehmens ist bereits beantragt. Den unbesicherten Gläubigern wird im Rahmen dieses Verfahrens eine Sanierungsplanquote (20 % zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes) angeboten.
Quelle: KSV1870