Österreich : Alternative Vertragsmodelle im Vergleich zum ÖNorm-Bauvertrag

Für diese Vertragsmodelle soll erarbeitet werden, welche Vorteile gegenüber dem ÖNorm-Bauvertrag bestehen und unter welchen Umständen/Rahmenbedingungen diese Vorteile generiert werden können. Leiter des Arbeitskreises ist Andreas Fromm, Asfinag Baumanagement GmbH.

SOLID: Wieso wird eine neue öbv-Merkblatt „Alternative Vertragsmodelle“ erarbeitet?

Andreas Fromm: International, aber auch bei den Pilotprojekten in Österreich konnten mit alternativen Vertragsmodellen bereits sehr gute Erfolge erzielt werden. Einerseits sieht man hier Steigerungen in der Projektausführungsqualität, andererseits natürlich auch in der Kostenstabilität und zeitlichen Umsetzung. Auf diesen Erfahrungen soll künftig aufgebaut werden. Mit dem neuen ÖBV-Merkblatt entsteht auch eine Entscheidungshilfe, ob solche alternativen Vertragsmodelle für konkrete Bauvorhaben anwendbar und sinnvoll sind, oder nicht.

Sind alternative Vertragsmodelle das neue Allheilmittel für das Gelingen von Bauvorhaben?

Fromm: Für die Mehrzahl der Projekte ist der ÖNorm-Bauvertrag nach wie vor das derzeit am best- geeignetste Modell. Allerdings können alternative Vertragsmodelle bei Projekten mit einem dynamisch-komplexem Umfeld, die schwieriger planbar sind, zu besseren Ergebnissen führen, da flexibel und agil auf im Projekt entstehende Konflikte und Probleme eingegangen werden

Wann rechnen Sie mit der Fertigstellung dieser erstmals erarbeiteten ÖBV-Richtlinie und wann wird die ASFINAG diese anwenden?

Fromm: Wir sind mit den Expertinnen und Experten des ÖBV-Arbeitskreisens auf einem guten Kurs, sodass wir voraussichtlich mit Frühjahr 2021 den Gründruck dazu fertiggestellt haben werden. Natürlich wird auch die Asfinag als öffentliche Auftraggeberin hier ihre Vorreiter- und Vorbildrolle wahrnehmen und Projekte mit neuen Vertragsmodellen umsetzen.

Bei der Verasntaltung „Partnerschaft mit Baupraxis“ www.allianzvertrag.at wird Andreas Fromm mehr dazu berichten.

Der Gründruck des öbv-Merkblatts „Alternative Vertragsmodelle“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 erscheinen.