Bauvorhaben : Wolkenkratzer am ehemaligen Athener Flughafen

Seit 17 Jahren liegt der ehemalige Flughafen in Elliniko, südlich von Athen, brach. Das ist eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass es ebenso lange schon große – und konkrete – Pläne für die Revitalisierung des 6,2 Quadratkilometer großen Areals gibt. Doch die Investoren haben es schließlich für 99 Jahre gepachtet, vielleicht drängt die Zeit also nicht allzu sehr.

Nun wird aber doch etwas passieren. Anfang März wurde das Bauvorhaben von 200 Meter hohen Wolkenkratzern, tausenden Wohnungen und einer Einkaufszone von oberster Stelle endlich genehmigt. Und es ist nicht so, als wäre nichts passiert in den vergangenen 17 Jahren. Mit der Forstbehörde und besorgten Archäologen musste man eine Einigung erzielen, gerichtliche Anfechtungen galt es niederzuringen. Das Elliniko-Projekt musste erst am griechischen Ministerrat vorbei, dann am Höchstgericht und schließlich am Staatspräsidenten. Ein wenig genutzt wurde das Areal in der jüngsten Vergangenheit auch – als Flüchtlingsquartier.

Große Hoffnungen

Das gehört der Vergangenheit an, denn noch diesen Herbst soll mit den Infrastrukturarbeiten begonnen werden. Neben dem Pachtpreis von 915 Millionen Euro sollen über die nächsten Jahre hinweg sieben Milliarden Euro investiert werden. Es soll sich auszahlen. Laut Schätzungen könnten jährlich eine Million Touristen durch das hochmoderne neue Areal angelockt werden und zwei Prozent des griechischen BIP ausmachen. 30 Prozent aller Gewinne sollen an den Staat gehen.

Doch wer investiert eigentlich so viel in einen staubigen Ex-Flughafen und rechnet sich solche Gewinne aus? Das Bauunternehmen Lamda Development, eine Tochter der griechischen Reederfamilie Latsis, sowie das emiratische Immobilienunternehmen Eagle Hills und das chinesische Investment-Konglomerat Fosun International.

Zuerst skeptisch

Weniger begeistert als die finanzstarken ausländischen Investoren waren lange Zeit die Anrainer des Areals. Die Angst vor einem Geschäftesterben durch die große Konkurrenz der Einkaufsstraße und vor der erhöhten Verkehrsbelastung wich aber zuletzt der Freude auf Einnahmen durch die erhofften Touristenzuströme. Zumindest bei den Bürgermeistern der Umgebung.

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