Österreich : Wiener Wohnbaupreis geht nach Liesing

Der Wohnbau-Preis ging heuer nach Liesing in die Carlbergergasse 105, die Jury hob dabei die „faszinierende Selbstverständlichkeit“ des Projekts hervor. Den Anerkennungspreis gewann ein Projekt in der Donaustadt in der Polgarstraße 30A, bei dem die „innovative gelungene Qualität trotz des schwierigen Standorts“ gekürt wurde. Und den Publikumspreis holte das „Baugruppen-Projekt LiSA – Leben in der Seestadt Aspern“.

Gaal: International einzigartig

„Ich gratuliere den Gewinnerprojekten ganz herzlich. Der Wohnbau-Preis zeigt die hohe Qualität im geförderten Wiener Wohnbau und er ist ein Anstoß für kommende Spitzenleistungen. Durch diesen wichtigen Preis wird auch deutlich, auf welch hohem Niveau lebenswerter und gleichzeitig leistbarer Wohnraum in Wien geschaffen wird. Das ist international einzigartig“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

2009 auf Initiative des damaligen Wohnbaustadtrats und heutigen Bürgermeisters Michael Ludwig ins Leben gerufen, fand der Wiener Wohnbau-Preis heuer bereits zum dritten Mal statt. Ausgelobt vom wohnfonds_wien würdigt der Preis herausragende und innovative Qualität von geförderten Neubauprojekten.

Das Interesse und die Beteiligung am Verfahren war hoch: „Wir möchten uns herzlich bei allen 30 Projektteams, bestehend aus insgesamt 38 Bauträgern, 41 ArchitektInnen, 30 LandschaftsplanerInnen sowie weiteren zahlreichen Fachleuten bedanken und sind davon überzeugt, dass all diese Projekte wichtige Vorreiter und Impulsgeber für den geförderten Wohnbau in Wien darstellen“, so die Geschäftsführung des wohnfonds_wien, Gregor Puscher und Dieter Groschopf.

Wie aus einem Guss: Der 3. Wiener Wohnbaupreis geht „In die Wiesen“

Der Wohnbau-Preis geht heuer, nach 2009, bereits zum zweiten Mal ins Liesinger Zielgebiet „In der Wiesen“ – konkret handelt es sich um das Projekt 23., Carlbergergasse 105, „In der Wiesen Süd“, Bauplatz 7 der beiden Bauträger Altmannsdorf und Hetzendorf – Heimbau, geplant von den Architekturbüros Artec und Dietrich │ Untertrifaller, Landschaftsarchitektur von Auböck + Karasz, Soziale Nachhaltigkeit: realitylab. Das Neubauprojekt umfasst 210 geförderte Mietwohnungen, 105 geförderte SMART-Wohnungen und 8 geförderte Heimplätze. Besiedelt wurde das Wohnbauprojekt im Dezember 2017.

Der Juryvorsitzende Kunibert Wachten, der den Wohnbau-Preis überreichte, strich die „faszinierende Selbstverständlichkeit des Siegerprojekts hervor, in der die unterschiedlichen Qualitätsanforderungen des 4-Säulen-Modells für den geförderten Wohnbau umgesetzt und zu einem stimmigen Ganzen zusammengeführt werden. Zwei Bauteile mit unterschiedlichen Randbedingungen, zwei Bauträger, zwei Architekturbüros und dennoch sind die Unterschiede nicht spürbar. Es ist wie aus einem Guss: Hinter diesem Ergebnis steckt ein hohes Maß an Kooperation und Abstimmung“.

Spürbar wird diese gelungene Kooperation in der Architektur, der Gestaltung des Freiraums und der bauplatzübergreifenden Anordnung der Gemeinschaftsräume. Die Quartiersentwicklung, welche hier besonders im Fokus stand, wurde mustergültig umgesetzt und bietet den BewohnerInnen ein innovatives lebendiges Zuhause.

Anerkennungs- und Publikumspreis

Neben dem Wohnbau-Preis wurde auch ein Anerkennungspreis vergeben. Dieser ging an das Projekt Polgarstraße 30A in der Donaustadt, Bauplatz A, umgesetzt durch den Bauträger Siedlungsunion, königlarch Architekten und rajek barosch Landschaftsarchitektur. Dieses 2014 besiedelte Wohnbauprojekt zeichnet sich durch seine innovativen gelungenen Qualitäten trotz des schwierigen Standorts aus. Neben dem hohen Standard der Gebäude in Sachen Architektur und Energieeffizienz punktete auch das hier beheimatete stadtteilbezogene Gemeinwesen- und Jugendzentrum.

Zusätzlich wurde auch heuer wieder ein Publikumspreis durch die Wienerinnen und Wiener vergeben. Von 2. Mai bis 6. Juni 2019 konnte auf der Website des wohnfonds_wien (www.wohnfonds.wien.at) und im Rahmen einer Ausstellung im Architekturzentrum Wien gevotet werden. Wie der Anerkennungspreis, so ging auch der von Stadträtin Kathrin Gaál übereichte Publikumspreis in die Donaustadt. Das Baugruppen-Projekt LiSA – Leben in der Seestadt Aspern konnte das Publikumsvoting für sich entscheiden.