Österreich : Wie Wildbach- und Lawinenverbauung der Volkswirtschaft hilft

Die Wildbach- und Lawinenverbauung in den alpinen Regionen Österreichs schützt nicht nur vor den Folgen von Naturereignissen, sondern nützt auch der Volkswirtschaft.

In hoch gefährdeten Gebieten sinkt langfristig die Beschäftigung und auch die Anzahl der Hauptwohnsitze. Zonen mit hohem Risiko werden von Unternehmen gemieden, Arbeitsplätze folglich verlagert. Das ergab die Studie von Wifo-Ökonom Franz Sinabell, der dafür die Gefahrenzonenpläne mit lokalen, kleinräumigen Daten über Betriebe, Haupt- und Nebenwohnsitze und die dort getätigten Investitionen übereinandergelegt hat.

Dass das Wissen über die Gefahrenlage das Verhalten der ansässigen Firmen und Bewohner beeinflusst, belegt laut Wifo, dass die Gefahrenpläne ein wirksames Instrument zur Vermeidung von Schäden darstellen. Darüber hinaus zeigt sich aber auch, dass Investitionen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) die lokale Wirtschaft stärken.

So führen Ausgaben in der Höhe von einer Millionen Euro im Durchschnitt jeweils zu einem Anstieg um elf Haupt- und 25 Nebenwohnsitze und haben auch die Schaffung von Arbeitsplätzen zur Folge. "Wirtschaftlich profitiert von den Investitionen vor allem das Baugewerbe und der Handel", heißt es in der Studie.

Feststellen lässt sich auch ein Zusammenhang zwischen den WLV-Ausgaben und der positiven Entwicklung der Preise für Bauland. So zeigt eine Modellrechnung, dass eine Investitionen von zusätzlich einer Mio. Euro - aggregiert für den Zeitraum 2001-2010 - dazu geführt hat, dass der Preisanstieg von Bauland für alle (Bauland-) Grundstücke einer Gemeinde um durchschnittlich 1,80 Euro/m2 höher ausfällt - im Median betrugen die Preisanstiege 6,38 Euro/m2. Besonders groß sei der Einfluss von WLV-Investitionen auf die Preisentwicklung für Bauland für jene Gemeinden, in denen es zu sehr hohen Investitionen in diesem Zeitraum gekommen ist. (APA)