International : Weniger Insolvenzen bei CEE-Unternehmen

Die Firmenpleiten in Zentral- und Osteuropa (CEE) gehen zurück. 2016 rutschten um sechs Prozent weniger Firmen in die Insolvenz als im Jahr davor. 2015 hatte der Rückgang 14 Prozent betragen, wie Coface mitteilte. Diese Entwicklung soll anhalten: Für heuer prognostiziert der Kreditversicherer eine weitere Abnahme von 3,9 Prozent und für 2018 von 2,3 Prozent. Dem Bausektor geht es aber schlecht.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nur sechs von tausend Unternehmen in der Region pleite. Je nach Land und Branche gibt es freilich massive Unterschiede - in Bulgarien waren im Vorjahr um 35,6 Prozent weniger Unternehmen zahlungsunfähig als 2015; in Ungarn wiederum schlitterten um 56,9 Prozent mehr Betriebe in die Insolvenz, in Litauen waren es um 35,2 Prozent mehr, in Polen um 2,6 Prozent. Unter dem Strich wiesen acht der 14 in der Coface-Analyse berücksichtigten CEE-Länder für 2016 weniger Insolvenzen aus als im Jahr davor.

Generell negativ lief es in der Baubranche. Bei den dortigen Unternehmen herrschen Liquiditätsprobleme, da die Bautätigkeit in den meisten Ländern nachgelassen hat. Umstellungen im EU-Budget und niedrigere Investitionen hätten sich ausgewirkt, heißt es in der Studie. Hinzu komme ein von 3,5 Prozent (2015) auf 2,9 Prozent (2016) abgeschwächtes Wirtschaftswachstum im CEE-Raum. In Estland, Ungarn und Russland etwa entfiel ein Fünftel aller Pleiten auf Baufirmen.

Insgesamt soll die Zahl der Insolvenzen in der Region aber weiter abnehmen, erwartet der Kreditversicherer. "Die Beschleunigung des BIP-Wachstums und die Wiederbelebung der Investitionstätigkeiten sind deutlich positive Anzeichen für Unternehmen", so Grzegorz Sielewicz, Regional Economist CEE bei Coface. "Ein neuer Schwung an Infrastrukturprojekten, ein stabiler Privatkonsum und die positive Entwicklung der Auslandsmärkte kurbeln die Wirtschaft an."

Für Österreich sind die osteuropäischen Länder wichtige Exportpartner. Die heimische Wirtschaft wuchs 2016 um nur 1,5 Prozent und die Unternehmensinsolvenzen legten laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) um 1,5 Prozent zu; heuer im ersten Halbjahr gingen sie allerdings gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um vier Prozent zurück. (APA)

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