Österreich : Walzbeton als neuer Fahrbahnbelag

Eine Alternative zum herkömmlichen Betondeckenbau stellt die Anwendung von Walzbeton dar. Hier wird eine spezielle erdfeuchte Betonrezeptur mit sehr niedrigem Wassergehalt mit einem Fertiger eingebaut und zusätzlich durch Walzen – ähnlich wie beim Asphalteinbau – verdichtet. Diese Bauweise hat sich zur kostengünstigen Befestigung von Industrieflächen bereits in einigen Ländern, z. B. Nordamerika oder Spanien, etabliert. Ziel der Untersuchungen war, diese einfache Bauweise auch für die Sanierung von Straßen im niederrangigen Straßennetz weiter zu optimieren, damit mit regional verfügbaren Ausgangsstoffen sowie mit lokal verfügbarer Maschinentechnik langlebige Betonstraßen hergestellt werden können.

Die bisher im Einsatz befindlichen Betondeckenfertiger sind grundsätzlich für die Anwendung im hochrangigen Straßennetz konzipiert. Sie besitzen eine fixe Einbaubreite und benötigen zusätzlichen Platz für die Raupenfahrwerke. Dies ist jedoch für den Einbau bei Sanierungsarbeiten im niederrangigen Straßennetz, wo in der Regel nur eine Fahrspur gesperrt werden kann, nicht praktikabel.

Zur Gewährleistung der geforderten Flexibilität beim Walzbetoneinbau wurde ein Fertiger der Firma Volvo ausgewählt, welcher in seiner grundsätzlichen Konzeption einem Asphaltfertiger entspricht und mit einem Raupenfahrwerk in der Fertigungspur sowie einem Bunker zur Aufnahme des Mischgutes ausgestattet ist. Anstatt der üblichen Einfachstampferbohle kommt aber eine Hochverdichtungsbohle oder Doppelstampfer-bohle zum Einsatz. Mit dieser kann sowohl Asphalt – vor allem in größeren Schichtstärken - als auch Beton eingebaut werden. Bei der Herstellung von Walzbeton erfolgt nach dem Einbau mit dem Betondeckenfertiger noch das Abwalzen der Oberfläche mit einer 8 bis 12 Tonnen schweren Glattmantelwalze. Durch diese Nachverdichtung kann trotz der sehr steifen Betonkonsistenz eine homogene, geschlossene und ebene Betonfläche realisiert werden.

Eine Übersicht zum gesamten Vortragsprogramm gibt es unter www.baukongress.at

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