Österreich : Waagner-Biro: Stahlbau unter Erwartungen

Im Rahmen der 18. Hauptversammlung der Waagner-Biro AG präsentierte Vorstandsvorsitzender Mag. Thomas Jost gemeinsam mit Finanzvorstand Mag. Martin Zinner den Aktionären das Jahresergebnis 2016. „Insgesamt war 2016 ein gutes Jahr für die Waagner-Biro. Wir konnten unser Jahresergebnis und unsere Profitabilität deutlich erhöhen und damit unser Ziel - Profitabilität vor Umsatzwachstum - erreichen“, erklärte Jost. Das Jahresergebnis stieg im Jahresvergleich auf 10 Mio. € (2015: 8,5 Mio. €), der Umsatz lag 2016 mit 193,9 Mio € um rund 22 Prozent unter dem Niveau vom Vorjahr (2015: 250,4 Mio. €).

Spartendetails

Im Geschäftsjahr 2016 haben sich die Töchter Bridge Systems, Stage Systems und Qualter, Hall & Company gut entwickelt. Lediglich die Waagner-Biro Stahlbau blieb unter der Erwartungen, da es in dem Jahr zu Projektverschiebungen und schleppenden Auftragsvergaben kam. Generell war der Auftragseingang mit 228,4 Mio. Euro wie der Auftragsstand mit 233,5 Mio. Euro der Waagner-Biro Gruppe über alle Sparten hinweg sehr stark.

Waagner-Biro Bridge Systems Gruppe konnte im Berichtszeitraum das Ergebnis vor Steuern erhöhen. Ebenfalls positiv haben sich der Auftragseingang und Auftragsstand entwickelt. Der Umsatz lag leicht unter dem Vorjahr. Ein für 2016 signifikantes Projekt war ein Paneelbrücken-Auftrag für den Irak. Um die dortige Infrastruktur wieder aufzubauen, wurden innerhalb von drei Monaten Paneelbrücken für rund 10 Mio. Euro realisiert. Weitere Systembrückenaufträge für Angola und Laos haben zum guten Ergebnis beigetragen.

Waagner-Biro Stage Systems hat ihren positiven Trend aus dem Jahr 2015 fortgesetzt. Das EBT lag auf Vorjahres-Niveau. Der Umsatz war im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht rückläufig, der Auftragseingang aber steigend. Neben der bühnentechnische Ausrüstung von zwei weiteren Kreuzfahrtschiffen für Royal Caribbean, konnte die Stage-Gruppe Projekte mit der Elbphilharmonie ein weltweit beachtetes Projekt erfolgreich abschließen.

Waagner-Biro Stahlbau konnte im vergangenen Geschäftsjahr den Auftrag für die ca. 26 Meter spannende und 220 Meter lange Bogendachkonstruktion aus Stahl der Festival City Mall in Dubai erfolgreich abschließen. Zu dem Auftrag zählten auch die Konstruktion von ovalen Skylights aus Stahl und Glas für die Verbindung zwischen der Shoppingmall und dem Hotel. Das Geschäftsjahr der Waagner-Biro Stahlbau war unter anderem durch einen schleppenden Auftragseingang gekennzeichnet, der sich im Umsatz und auf das Ergebnis negativ niederschlug. So sank der Umsatz deutlich, das EBT war leicht negativ. Der Auftragseingang und der Auftragsstand Ende 2016 sind jedoch eine solide Basis für ein verbessertes Geschäftsjahr 2017.

Die britische Tochter Qualter Hall ist auf maßgeschneiderte und interdisziplinäre Turn-Key Projekte im Sondermaschinenbau spezialisiert. Besonders hervorzuheben ist 2016 der Zuschlag für einen Großauftrag über den Bau von zwei neuen Hebeanlagen der Winsford Salt Mine in Cheshire. Über die achtsträngige Hebevorrichtung sollen zukünftig Personen und Objekte zwischen Oberfläche und unter Tag transportiert werden. Für die Qualter Hall war 2016 sowohl bei Umsatz als auch beim EBT ein zufriedenstellendes Jahr. Die Ergebnisqualität und der Umsatz wurden dabei von Unsicherheiten durch die Brexit-Entscheidung und auch durch Wechselkurseffekte beeinflusst.

„Um auch weiterhin eine kontinuierlich gute Entwicklung der Profitabilität liefern zu können, legen wir 2017 den vertrieblichen Fokus auf kleinere, gewinnbringendere Projekte und Rahmenverträge über mehrere Jahre sowie die Verstärkung der After Sale Service Aktivitäten, um das Risiko besser streuen zu können. Mit dem Resultat, im kommenden Geschäftsjahr einen leichten Umsatzanstieg anzupeilen“, sagte Jost abschließend.