Österreich : Über 60.000 Immobilien-Verkäufe im ersten Halbjahr

Nach den Jahrhundert-Steigerungsraten im Vorjahr hat eigentlich niemand mehr an ein weiteres, großflächiges Wachstum geglaubt. Doch die Käufer und Verkäufer haben – so die Zahlen – anders entschieden und noch einen kleinen Spitz auf das Sahnehäubchen draufgesetzt: Im ersten Halbjahr 2017 wurden um 1,4% mehr Immobilien verbüchert als noch im Jahr zuvor.

Die Grundbuchsgerichte hatten 2017 somit um 60% mehr Anträge abzuarbeiten als noch vor vier Jahren. Das geringe Wachstum heuer heißt aber auch: Verschnaufpause bei der Anzahl der verkauften Immobilien auf allerhöchstem Niveau.

60.312 Immobilien wurden laut RE/MAX ImmoSpiegel verbüchert, das sind um 860 mehr als im Vorjahr und sogar um 12% mehr als noch im ersten Halbjahr 2015.

Der Wert der im ersten Halbjahr verbücherten Immobilien stieg um 6,2% auf 13,9 Milliarden Euro. Das ist einerseits ein neuer Rekord und andererseits der geringste Zuwachs seit Beginn der Immobilienspiegel-Analyse im Jahr 2009. Einzig im Krisenjahr 2013 war der Zuwachs geringer, nämlich negativ.

Die regionale Entwicklung geht allerdings nicht immer konform mit dem Bundestrend. Mengenmäßig signifikant nach oben zeigen die Immobilien-Verkaufszahlen in Wien (6,1%), der Steiermark (4,7%) und im Bundesland Salzburg (4,2%) – nach unten dagegen im Burgenland (3,0%) und in Vorarlberg (14,0%).

Die Bundesländer Tirol (16,7%), Steiermark (16,0%) und Kärnten (15,5%) haben im ersten Halbjahr 2017 ebenso wie die Bundesländer Salzburg, Burgenland und Niederösterreich ein zweistelliges Plus beim Verkaufswert zu verzeichnen. Vorarlberg liegt hingegen -8,7% hinter dem Vorjahr. Eine leichte Veränderung des Trends oder möglicherweise sogar eine leichte Entspannung zeichnet sich laut RE/MAX-Experten in Wien ab: die Umsatzsteigerungen (2,7%) waren geringer als die Mengensteigerungen.

Parallel dazu ist im ersten Halbjahr 2017 der Wertanteil Wiens am österreichischen Gesamtmarkt von 31,3% auf 30,3% gesunken. Trotzdem fließt auf dem Wiener Immobilienmarkt noch immer annähernd so viel Geld, wie in den fünf Bundesländern Burgenland, Kärnten, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich gemeinsam im ersten Halbjahr 2017 für Immobilienkäufe. (APA/OTS)