Wien : UBM: Ergebnis 2016 unter den Erwartungen

Der börsennotierte Wiener Immobilienentwickler UBM hat im Vorjahr weniger verdient. Der Jahresüberschuss ging um 21 Prozent von 37,3 auf 29,4 Millionen Euro zurück. Die Dividende soll bei 1,60 Euro konstant bleiben. Für 2017 rechnet UBM mit besseren Geschäften. Die Nettoverschuldung soll bis Jahresende auf rund 550 Millionen Euro sinken. "Wir sind bis Ende 2018 voll ausgelastet", bemerkte Thomas Winkler, Vorstandsvorsitzender von UBM bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag in Wien. "Wir könnten gar nicht mehr machen."

Einige Projekte wurden laut UBM bereits in Forward Deals verkauft - darunter das Zalando Headquarter in Berlin, das bis zum dritten Quartal 2018 fertiggestellt werden soll und Hotels sowie Bürohäuser des Quartier Belvedere Central. Bis 2020 gebe es weitere Leuchtturmprojekte, die Winkler positiv stimmen. Der Ausblick sei auch mittelfristig und relativ unabhängig von der Marktentwicklung gut.

Per Jahresende 2016 stand eine Nettoverschuldung von knapp über 690 Millionen Euro zu Buche. Diese soll bis Ende März 2017 auf einen Höhepunkt von 750 Millionen Euro steigen. Bis zum Jahresende sollen Verkäufe mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Millionen Euro und Investitionen von 400 Millionen Euro zu einer Reduktion der Nettoverschuldung auf rund 550 Millionen Euro führen.

"Die Hälfte der Erlöse ist bereits gesichert", sagte Winkler. Man fokussiere sich weiter auf Forward-Verkäufe, um eine frühzeitige Ergebnisabsicherung zu erreichen. Investoren hätten weiterhin viel Geld auf der hohen Kante und würden es eher in Immobilien anlegen. "Immobilieninvestments sind sexy", so Winkler, besonders für jene, die verzweifelt nach Anlagen mit Substanz suchen würden. Von einer Überhitzung will er nicht sprechen - obwohl die UBM im Moment auch Überrenditen erziele. "So leicht wie jetzt, wird es in Zukunft nicht mehr", merkte Winkler zur Zinsentwicklung an. Angesichts der derzeitigen hohen Staatsverschuldung glaubt er aber nicht an einen relativ raschen Anstieg.

Sowohl für Wohnungen als auch Büros in Wien werde es weiterhin Nachfrage geben. Den Wohnungsmarkt in München hingegen sehe man "schaumgebremst". Bei Hotels werde sich der Boom fortsetzen. Hotelgesellschaften, die eigene Hotels haben, gebe es fast gar nicht mehr.

Zur Kapitalmarktperformance der Aktie merkte Winkler an, dass man bisher noch nicht geliefert habe, was der Markt sehen will. Für 2016 werde der Vorstand die Ausschüttung einer konstanten Dividende von 1,60 Euro pro Aktie vorschlagen.

Das EBT von UBM betrug im Vorjahr 40,1 Millionen Euro, nach einem Rekordwert von 50,3 Millionen Euro im Jahr 2015. Der Gewinn sank im Jahresvergleich von 37,7 Millionen auf 29,4 Millionen Euro. Die Gesamtleistung belief sich 2016 auf 557,5 Millionen Euro und lag damit ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 2015 mit 593,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote ging leicht von 28 auf 27,7 Prozent zurück.

Deutschland war mit rund 50 Prozent der Gesamtleistung und einem Zuwachs von 31,8 Prozent im Vorjahr der wichtigste Markt für den Immobiliendienstleister. In Österreich betrug die Gesamtleistung 175 Millionen Euro, in Polen 65,2 Millionen Euro. Letzterer sei ein "herrlicher" Markt. "Da geht richtig was weiter", so Winkler. Investoren würden hier aber qualitätsbewusster werden. Sowohl heuer als auch 2018 sind Investitionen von 400 Millionen Euro geplant. (APA)