Österreich : Trockenlegung einer Wüste

Das alte Entwässerungsnetz der Stadt Doha, Hauptstadt von Katar, kann den Abfluss infolge extremer Regenwasserereignisse nicht mehr aufnehmen, so das in der Vergangenheit einige Stadtteile überflutet wurden. Ziel des Projekts „Musaimeer Pump Station and Outfall“ (MPSO) ist es daher, Regenwasserabfluss und Grundwasser aufzunehmen und eine Pumpstation, einen Unterwassertunnel und ein Diffusorfeld zur Ableitung der in den Persischen Golf fließenden Ströme bereitzustellen.

Ende 2017 hat die katarische Baubehörde Ashghal das Joint-Venture HBKPORR mit dem Bau der Musaimeer Pumpstation und dem Abflusstunnel-Projekt beauftragt. Die planenden Büros sind VCE und COWI, die Projektsteuerung wird vom Büro Mott MacDonald durchgeführt. Das Projekt ist eine neue, nachhaltige hydraulische Infrastruktur, um die Entwässerung von Oberflächen- und Regenwasser der Stadt Doha zu verbessern.

Der Planungsumfang von VCE umfasst die Bauphasen-, Ausführungs- und Werkstattplanung folgender Elemente des Projektes:

• Zwei 42 m tiefe temporäre Schächte, ein elliptischer Schacht für die Logistik der Tunnelbohrmaschine und ein kreisrunder Schacht für den zukünftigen Fallschacht der Pumpstation,

• drei NÖT-Tunnel mit einer Gesamtlänge von rund 45 m,

• die Sicherung der bis zu 41 m tiefen Baugrube mit einer Gesamtlänge von rund 100 m und einer maximalen Breite von etwa 55 m für die Pumpstation,

• den 58 m hohen Fallschacht zur Verbindung der Pumpstation mit dem Abflusstunnel, der 10.150 m lange Abflusstunnel mit einem Innendurchmesser von 3700 mm hergestellt mit einer Tunnelbohrmaschine und Stahlfaserbeton-Tübbingen,

• den im Meeresboden vergrabenen rund 10 m hohen Steigschacht aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit einem Innendurchmesser von 3000 mm,

• das Verteilerrohrsystem mit 280 x 60 m im Grundriss, das aus einem Netzwerk von rund 880 m HDPE-Rohren besteht, die im Meeresboden vergraben und mit 84 Ausströmdüsen ausgestattet sind,

• sowie alle temporären Start- und Zusatzeinrichtungen.

Eine Übersicht zum gesamten Vortragsprogramm gibt es unter www.baukongress.at

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