Österreich : Strabag legt stabiles operatives Ergebnis vor

Der börsenotierte Baukonzern Strabag SE hat nach neun Monaten 2017 ein - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - beinahe unverändertes operatives Ergebnisberichtet vorgelegt, obwohl im Vorjahr ein – seinerzeit offen gelegter –Sondereffekt aus dem Verkauf einer Beteiligung in Zusammenhang mit dem Erwerb der Minderheitsanteile an der Tochter Ed. Züblin AG das Ergebnis nach oben verzerrt hatte.

Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE sagt zum Neun-Monats-Ergebnis 2017: "Dass wir heute unsere Erwartungen für das Gesamtjahr 2017 bekräftigen, ist nicht selbstverständlich: Etwa 12.000 Bauprojekte setzt Strabag jedes Jahr um, darunter zahlreiche Groß- und Megaprojekte. Bisweilen werden dabei mehrere Risiken gleichzeitig schlagend; regelmäßig können aber auch Ergebnisse aus Chancen realisiert werden."

Birtel rechnet für das Gesamtjahr 2017 bei der Leistungsentwicklung mit einem Anstieg von sieben Prozent auf 14,5 Milliarden. Die Zuwächse sollten sich in den drei operativen Segmenten Nord + West, Süd + Ost und International + Sondersparten zeigen. Die EBIT-Marge soll mindestens drei Prozent betragen.

Der Auftragsbestand bei liegt bei 16,0 Milliarden, was ein Plus von sieben Prozent, erneut auf hohem Niveau. Die Bauleistung in Höhe von 10,4 Milliarden Euro wurde um neun Prozent gesteigert. Diese Aufwärtsbewegung ist insbesondere auf den deutschen Verkehrswegebau und eine Anzahl an mittelgroßen österreichischen Hoch- und Ingenieurbauprojekten zurückzuführen. Auch in den zentral- und osteuropäischen Kernmärkten des Konzerns ist eine Zunahme des Geschäfts zu beobachten. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg etwas weniger stark als die Leistung, nämlich um fünf Prozent auf 9.357,28 Millionen.

Der Gewinn ging jedoch zurück. Operativ (EBIT) gab es ein Minus von drei Prozent auf 170,6 Millionen Euro (175,9 Millionen Euro), der Konzerngewinn fiel um 29 Prozent auf 73,8 Millionen Euro (104,34 Millionen Euro). Ursache dafür sind laut Strabag "negative interne Wechselkursdifferenzen".

Die Wechselkursdifferenzen lagen bei minus 27,33 Millionen nach plus 3,74 Millionen in der Vorjahresperiode. Das habe das Zinsergebnis von minus 13,3 Millionen Euro auf minus 43,19 Millionen Euro gedrückt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging nur geringfügig von 450,4 auf 448,4 Millionen Euro zurück. Dabei habe es in der Vorjahresperiode aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung in Zusammenhang mit dem Erwerb der Minderheitsanteile an der Tochter Ed. Züblin AG einen Sonderertrag von 27,8 Millionen Euro gegeben. Ohne diesen Effekt wäre das EBITDA um sechs Prozent gestiegen, auch das EBIT wäre um 15 Prozent gestiegen, statt wie nun ausgewiesen um drei Prozent zu sinken.

Das Ergebnis je Aktie nach neun Monaten fiel von 1,02 Euro auf 0,72 Euro. Die Eigenkapitalquote war mit 30,8 Prozent zwar niedriger als Ende 2016 (31,5 Prozent), aber höher als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr (30,0 Prozent). (APA/red)

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