Österreich : Strabag erzielte 2019 Rekordgewinn

Thomas Birtel Strabag
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Die Strabag SE hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 mit einer weiteren Steigerung der Ergebnisse abgeschlossen. Der Konzerngewinn legte gegenüber dem Jahr davor um 5 Prozent auf 371,7 Mio. Euro zu. Die Bauleistung weitete sich um 2 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro aus, der konsolidierte Umsatz um 3 Prozent auf 15,7 Mrd. Euro, wie das Unternehmen Mittwochfrüh mitteilte.

Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg im Jahresabstand von 3,45 auf 3,62 Euro. Angesichts der Coronakrise soll die Gewinnausschüttung von 1,80 Euro auf 90 Cent je Aktie halbiert werden. Und auch die reduzierte Ausschüttung steht unter Vorbehalt. Durch die Ausschüttung dürfen die liquiden Mittel des Bauriesen aber nicht unter 1 Mrd. Euro sinken, heißt es in der entsprechenden aufschiebenden Bedingung.

"Die kurzfristigen, signifikanten Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf unser Geschäft dürften überstanden sein", so Strabag-Chef Thomas Birtel. Aber viele Branchen wie der Tourismus oder der stationäre Handel seien stark betroffen. Deshalb müsse die Strabag nun die mittelfristigen Auswirkungen bewerten und auch ein Augenmerk auf ihre Produktivität haben. "Wir müssen mit Nachfragerückgänge aus dem privaten Sektor rechnen, doch könnten die durch öffentliche Wirtschaftsimpulse bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden", erwartet der CEO.

Eine verlässliche Einschätzung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Geschäftszahlen 2020 sei "nach wie vor nicht möglich". Jedenfalls gibt's naturgemäß Abstriche beim Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020: Aus heutiger Sicht rechnet das Management mit einem Rückgang der Leistung um 10 Prozent gegenüber den bisherigen Erwartungen.

Die Prognose für die Bauleistung wird von ursprünglich mehr als 16 Mrd. Euro auf 14,4 Mrd. Euro zurückgeschraubt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) werde "auf einem niedrigeren Niveau" zu liegen kommen. Die EBIT-Marge soll "zumindest 3,5 Prozent" erreichen, nach 3,8 Prozent im Jahr 2019.

Im vergangenen Jahr erhöhte sich der konsolidierte Umsatz der Strabag um 3 Prozent auf 15,7 Mrd. Euro. In der gleichen Dimension vergrößerte sich der Auftragsbestand, der per Ende Dezember bei 17,4 Mrd. Euro lag. Der Konzern baute seinen Personalstand um 2 Prozent auf weltweit 76.919 Mitarbeiter aus.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen überschritt der Gewinn (EBITDA) erstmals in der Konzerngeschichte die 1-Milliarden-Euro-Marke. Die EBITDA-Marge verbesserte sich - unter Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 Leasing - um 6,3 Prozent auf 7,1 Prozent. Zieht man das im Vorjahr um einen nicht-operativen Aufwertungsgewinn in Höhe von 55,31 Mio. Euro bereinigte EBITDA zum Vergleich heran, ergibt sich eine Zunahme um 24 Prozent.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen seien um 29 Prozent gewachsen. Mit den IFRS-Leasingstandards waren Nutzungsrechte aus Leasingverträgen abzuschreiben und der entsprechende Leasingaufwand war nicht mehr unter der Position Sonstige betriebliche Aufwendungen zu berücksichtigen.

Der operative Gewinn (EBIT) der Strabag stieg 2019 um 8 Prozent auf 602,6 Mio. Euro, die EBIT-Marge von 3,7 auf 3,8 Prozent. Um einen nicht-operativen Aufwertungsgewinn in Höhe von 55,31 Mio. Euro bereinigt hätte der Zuwachs bei der Marge 20 Prozent betragen. (APA)