Österreich : Stadionprojekt Linz: jetzt kommt Volksbefragung

Die Bürgerinitiative "Rettet den Pichlinger See" hat mehr als die erforderlichen 6.100 Unterstützungserklärungen für eine Volksbefragung zum Stadionprojekt LASK Arena beim Pichlinger See beisammen, erklärte ihr Sprecher und NEOS-Gemeinderat Lorenz Potocnik.

Die Initiative hält den Standort für das neue Stadion in dem geschützten Naherholungsgebiet am Rande von Linz für ungeeignet. Die Gegner sprechen von einem „Mammutprojekt“ mit 20.000 Sitzplätzen, 3.500 Parkplätzen, Trainingsplätzen, Nebengebäuden und 50 Millionen Euro Baukosten. Zudem sei die Rede von einer eigenen Autobahnabfahrt um 20 bis 30 Millionen Euro von der öffentlichen Hand. Daher machen sie gegen die dafür notwendige Umwidmung von rund 200.000 Quadratmeter Grünfläche beim Pichlinger See mobil.

Die Volksbefragung richte sich nicht gegen den Fußballclub, versicherte Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Vielmehr dürfe man nicht zulassen, dass „ein seit Jahren geschützter Naturraum für welchen Zweck auch immer zerstört wird“. Allerdings braucht der LASK dringend eine neue Heimstätte. Derzeit ist der Fußball-Bundesligist im Stadion der Stadtrandgemeinde Pasching einquartiert. Dort muss er aber laut Pachtvertrag bis 2022 ausziehen. Potocnik ist persönlich der Überzeugung, dass statt eines Neubaus das Stadion auf der Linzer Gugl entsprechend adaptiert werden solle.

Das Verhältnis des NEOS-Gemeinderats zum Fußballclub ist derzeit nicht das beste. Der LASK hatte ihn wegen des Verdachts der Verletzung des Amtsgeheimnisses, weil er die Stadionpläne den Medien zugespielt haben soll, sowie der Verleumdung durch Social-Media-Postings angezeigt. Noch sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht abgeschlossen. Potocnik sieht das alles „sehr entspannt“. Er sei sich sicher, „die Sache implodiert“.