Maßnahmen : So will Deutschland den Wohnbau beschleunigen

Sorgenkind deutscher Wohnungsmarkt. Es gibt keine Wohnungen, vor allem in den Ballungsräumen nicht, und das nicht erst seit gestern. Was wird gegen das Problem getan? Und wo liegt eigentlich das Problem genau?

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Das sind die drei wichtigsten Gründe für die Wohnungsnot in Deutschland:

Regelungen und Vorschriften beherrschen den Wohnbau. Das erschwert das Erlangen von Baugenehmigungen und verlangsamt in weiterer Folge den Bau. Der Staat würde beispielsweise mit seinen Vorschriften zu Dämmung die Baukosten nach oben treiben, so der FDP-Abgeordnete Daniel Föst jüngst.

Gelder für den sozialen Wohnbau sind schön und gut – doch bislang sind diese nicht zweckgebunden. Die Länder müssen die Förderungen nicht zwingend für den Bau von Wohnungen verwenden.

Pro Jahr fallen in Deutschland 40.000 bis 60.000 Wohnungen aus der Sozialbindung. 1987 gab es noch 3,9 Millionen Sozialwohnungen, 2015 waren es nur mehr 1,3 Millionen. Zudem werden immer weniger Sozialwohnungen für sozial schwache Familien gebaut, also jene, die es am meisten bräuchten. Der momentane Bedarf an Sozialwohnungen liegt bei etwa 4,5 Millionen. Von den vergangenes Jahr vom Bund 1475 veräußerten Immobilien sollen nur 0,5 Prozent Sozialbauten werden.

So könnte zur Entspannung beigetragen werden:

Der Deutsche Bundestag schafft nun einen eigenen Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadt­ent­wick­lung und Kommu­nen. Das schürt zumindest mancherorts Hoffnung, dass Bewegung in den Wohnbau kommt, wenn es schon kein eigenes Ministerium für Bauen und Wohnen gibt.

2020 sollen zwei frische Milliarden für die soziale Wohnraumförderung zur Verfügung gestellt werden, im Jahr darauf die gleiche Summe nochmals. Dieses Jahr werden es noch 1,5 Milliarden Euro sein und 2019 eine Milliarde.

Im Koalitionsvertrag findet sich der Wohnungsbau als großes Thema wieder. 1,5 Millionen Wohnungen wurden für die laufende Legislaturperiode versprochen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes schätzt, dass dieses Jahr 320.000 neue Wohnungen entstehen werden. Das wären doppelt so viele wie noch 2010 und auch etwas mehr als 2017 – gebraucht würde aber mindestens 30.000 mehr. Das Münchner Ifo-Institut schätzt den Bedarf an neuen Wohnungen sogar auf 400.000 – jährlich!

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