Vorsicht, zerbrechlich! : So vielfältig ist der Baustoff Glas

Außenstehende hören Glas und denken Scherben.

Insider wissen: Glas ist ein Baustoff. Und zwar einer mit Trendpotential.

Die wohl augenscheinlichste Verwendung von Glas am Bau sind natürlich Fenster. Glas kann zwar noch sehr viel mehr, doch Fenster sollten nicht als unwichtig für den Bau abgetan werden, nur weil sie selbstverständlich geworden sind. Bis zu dieser Selbstverständlichkeit vergingen Jahrtausende der Weiterentwicklung –Fensterglas kam bereits im 1. Jahrhundert in Pompeji zum Einsatz – und jeder Architekt muss erst Anzahl, Position, Größe und Ausführung der Fenster seines Gebäudes erdenken, bevor später Menschen durch diese hindurch schauen und sie für selbstverständlich halten können.

Elegant und essentiell

Dabei ist die weitverbreitete Meinung unter Psychologen sogar: Je mehr von diesen Flächen, die wir gar nicht mehr bemerken, desto besser für uns – seien sie nun an den Wänden oder in der Decke. Denn natürliches Licht ist essentiell für die menschliche Reaktionsfähigkeit, Konzentration, Leistung und auch körperliche Gesundheit.

Und da wir in der westlichen Industriewelt durchschnittlich bereits über 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen verbringen – warum dann nicht gleich möglichst viel mit dem lichtdurchlässigen Material arbeiten?

Seit einigen Jahrzehnten gilt Glas in der Architektur zudem auch als eleganter Blickfang. Glas ist nicht nur praktisch, es ist auch zeitlos. Es hat keine Farbe, mit der man daneben liegen kann. Die Glasbranche profitiert davon. Die Verwendung von Flachglas in der Baubranche zieht an – leicht, aber kontinuierlich. Ein Blick auf die Zahlen von 2016 zeigt: Vom Gesamtumsatz der Glasindustrie von 9,42 Milliarden Euro sind 3,79 Milliarden dem Export zu verdanken – ein Plus von 5,1 Prozent. 2011 machte Flachglas in Deutschland bereits 27 Prozent der gesamten Glasproduktion aus – nicht schlecht für einen Stoff, der Jahrhunderte lang in erster Linie für Behältnisse diente.

Warum ist das so? Ist Glas nicht gefährlich und unzuverlässig als Baustoff? Weil zerbrechlich? Mitnichten. Absatzsteigerungen sind gerade in den Sparten Isolierglas und Sicherheitsglas auszumachen. Der Mensch hat nie aufgehört, Glas weiterzuentwickeln, und ein Ende ist auch heute noch nicht in Sicht.

Bedeutung und Anforderungen steigen

Das beweist unter anderem die Lisec Group. Das Unternehmen im Bereich Anlagen und Software für die Flachglasverarbeitung entwickelt immer wieder neue Lösungen für seine Branche – über 330 Patente hält das Unternehmen derzeit. Der Antrieb ist klar: Glas gewinnt immer mehr an Bedeutung, aber auch die Anforderungen an den Werkstoff steigen. So haben zum Beispiel Bauunternehmen aufgrund verschärfter Bauvorschriften einen höheren Bedarf an Sicherheitsglas als noch vor einigen Jahren. Dafür sind wiederum die richtigen Maschinen vonnöten, sagt Filip Miermans, Marketing-Chef bei Lisec.

Währenddessen wird in der Baubranche daran gearbeitet, Glas mehr Funktionen zukommen zu lassen. Denn je mehr Glas kann, desto weniger werden andere Materialien benötigt. Solche Funktionen reichen von in Glas integrierter Heiz- und Kühltechnik bis hin zur Verbindung von Solarzellen mit Fensterscheiben.

Von wegen schwach

Energie war auch der springende Punkt bei der Entwicklung von Wärmeschutzverglasung. Dank dieser Innovation muss ein großes Fenster nicht mehr die Energie-Schwachstelle eines Baus sein, dank Schalldämmung nicht die Lärm-Schwachstelle und dank dimmbarem Glas nicht eine Störung der Privatsphäre.

Und was die Sicherheit betrifft – Glas ist weder brennbar noch entflammbar. Damit stellt es im Bau natürlich schon einen großen Vorteil dar. Sicher ist es auch in der Zukunft, denn Glas ist wunderbar recycelbar. Quarzsand, Kalk und Soda – die Hauptbestandteile von Bauglas – sind problemlos entsorgbar. Für Glas sprechen auch seine hohe chemische Resistenz, seine Formbeständigkeit und Feuchtigkeitsresistenz. Und es ist ja nicht gerade so, als wäre Beton unfehlbar.

Lesen Sie auf der zweiten Seite, wie sich Glas in der Geschichte entwickelt hat!

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Alles braucht seine Zeit. Bis Glas so wurde, wie wir es heute kennen, musste der Mensch erst einmal die Produktion perfektionieren.

Die Geschichte des Glases:

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