Schweiz : Sika nimmt in Dubai neue Fabrik in Betrieb

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Der Schweizer Bauchemiekonzern Sika baut im Nahen Osten aus und nimmt in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine neue Fertigungsanlage in Betrieb. Lokal produziert werden dort nun neben Betonzusatzmitteln auch Epoxidharze für den Zielmarkt Bodenbeläge. Der Standort in Dubai dient dem Konzern bereits seit 2018 als Vertriebs- und Distributionszentrum für die Region.

Die vor Ort hergestellten Expoxidharze seien ein wichtiger Bestandteil von Sikas Fußbodenlösungen, teilte der Bauchemiekonzern am Donnerstag mit. Die Harze dienen der Oberflächenversiegelung von Industriefußböden und Böden für private Wohnräume, was sie widerstandsfähiger sowie belastbarer mache. Sika hatte 2018 in Dubai bereits eine Fabrik für Betonzusatzmittel in Betrieb genommen.

Sika gibt sich generell zuversichtlich für die Region. Die Wirtschaft der Vereinigten Arabischen Emirate sei durch die Covid-19-Krise und den Einbruch des Erdölpreises zwar rückläufig. Dank umfangreicher Investitionen in die Transportinfrastruktur sei allerdings von einer raschen Erholung der Bauindustrie auszugehen. Bereits 2021 soll die Bauwirtschaft mit 1,8 Prozent erneut wachsen und in den Folgejahren weiter an Dynamik gewinnen, heißt es in einer Mitteilung weiter.

Sika-Chef Paul Schuler hält an den für das laufende Geschäftsjahr formulierten Zielen fest, trotz anhaltender Coronakrise. "Der Umsatz wird wegen der Verluste auf Währungen im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgehen, und der operative Gewinn auf Stufe EBIT sollte in etwa auf Vorjahr zu liegen kommen", sagte er in einem Interview mit der Plattform "The Market" vom Donnerstag. Ohne Wechselkurseffekte wäre Sika gar auf Rekordkurs.

Sika sei gut aufgestellt, ist Schuler mit Blick auf die zweite Pandemie-Welle überzeugt. "Selbst wenn es zu flächendeckenden Schließungen von Baustellen und Autofabriken käme, würde das wahrscheinlich keinen allzu großen Einfluss mehr auf unser Geschäft in diesem Jahr haben."

Bis 2023 will Sika den Plänen zufolge um rund 6 bis 8 Prozent wachsen. Davon werden laut Schuler zwei Drittel aus eigener Kraft kommen und der Rest aus Akquisitionen. Der dank der globalen Urbanisierung strukturell wachsende Markt, die in Ländern wie den USA, China oder Europas während der Coronakrise gestarteten Konjunkturprogramme sowie Öko-Sanierungen würden das organische Wachstum fördern.

An Übernahmen sei Sika unterdessen weiterhin in großen Märkten wie Europa oder den USA interessiert, um dort noch größer zu werden, erklärte Schuler weiter. "Dann interessieren uns auch Firmen, die uns neue Technologien bringen, wie beispielsweise im Bereich Klebstoffe oder Mörtel."

Die angestrebte Steigerung der EBIT-Marge von 13 Prozent im Jahr 2019 auf 15 bis 18 Prozent im Jahr 2023 will Sika dank der Nutzung von Synergien aber auch mit Effizienzsteigerungen erreichen. Dies soll laut Schuler mit einer stärkeren Vereinheitlichung auf Produktebene, besseren Einkaufspreisen sowie einer stärkeren Automatisierung in den Fabriken gelingen. (APA)