Saudi-Arabien : Saudis planen Megacity um 500 Milliarden

Für den Umbau seiner Wirtschaft investiert das Königreich Saudi-Arabien 500 Mrd. Dollar (425 Mrd. Euro) in den Bau einer futuristischen Megastadt am Roten Meer. "Neom" soll mit 26.500 Quadratkilometern Fläche größer werden als Kärnten und die Steiermark zusammen mit knapp 26.000 Quadratkilometer. Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman stellte das Megaprojekt am Dienstag in Riad vor.

"Neom" ziele durch die Förderung verschiedener Wirtschaftsbereiche wie Biotechnologie, Energie und Wasser oder die mediale Entwicklung darauf ab, die Ökonomie des Landes unabhängiger vom Öl zu machen. Das Budget für das Projekt, das Teil des saudi-arabischen Wirtschaftsumbaus "Vision 2030" ist, ist mit 425 Mrd. Euro in etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt von Polen. Die erste Bauphase soll 2025 abgeschlossen sein.

Insgesamt soll eine grenzüberschreitenden Industrie- und Geschäftszone entstehen. Es geht um die Region im Grenzgebiet zu Jordanien und Ägypten. Geleitet werden soll das Projekt von einem Deutschen: Der ehemalige Siemens-Lenker Klaus Kleinfeld wird Vorstandschef der Projektgesellschaft "Neom". Der 59-Jährige war als Chef des US-Metallkonzerns Arconic im April unter dem Druck des aktivistischen Hedgefonds Elliott zurückgetreten.

Das Geld für "Neom" soll von der Regierung, dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF sowie von in- und ausländischen Investoren aufgebracht werden. Der Golfstaat will sich mit der Ansiedlung anderer Industrien weniger abhängig vom Öl-Export machen.

Zur Stromversorgung von "Neom" sollen ausschließlich Windkraft und Sonnenenergie genutzt werden. Das künftige Industriezentrum liegt strategisch günstig zwischen Asien, Europa und Afrika, nahe der Schifffahrtsroute durch den Suezkanal. (APA)