Österreich : Sanierung des Plabutschtunnels startet in Kürze

In knapp zweijähriger Bauzeit saniert die Asfinag den fast zehn Kilometer langen Plabutschtunnel an der A 9 Pyhrn Autobahn, der seit mittlerweile 30 Jahren die Stadt Graz vom Durchzugsverkehr entlastet, und investiert in diese Maßnahme insgesamt 64 Millionen Euro.

Für die Sanierung hat die Asfinag ein Spezialkonzept erarbeitet. In der Früh- und Abendspitze kann der Verkehr ungehindert durch beide Tunnelröhren rollen, das Tempo ist auch dann in beiden Tunnelröhren auf 80 km/h reduziert. Nach der Abendspitze wird der Verkehr in die Weströhre (das ist die Fahrtrichtung Süden/Spielfeld) geleitet. Die zweite Tunnelröhre ist dann gesperrt, damit die Baufirmen arbeiten können. Rechtzeitig vor der Frühspitze muss die Baustelle geräumt und gesäubert sein, damit erneut beide Tunnelröhren befahrbar sind.

Die Bauarbeiten finden in der gesperrten Röhre von Montag bis Sonntag also nur nachts jeweils zwischen 20 und 5 Uhr früh statt. An den verkehrsarmen Wochenenden wird auch an Sonntagen tagsüber gearbeitet, dann ist eine Tunnelröhre von Samstag bereits ab 18 Uhr bis Montag 5 Uhr früh gesperrt.

Asfinag-Geschäftsführer Rainer Kienreich: "Wir sind uns der Bedeutung dieser Verkehrsverbindung bewusst, daher haben wir das aufwändige Konzept erarbeitet und haben zusätzlich Vorkehrungen getroffen, wenn etwas Ungeplantes wie ein Unfall passiert." Asfinag-Geschäftsführer Gernot Brandtner ergänzt: "Der Plabutschtunnel wird nach der Fertigstellung in Sachen Sicherheit auf absolutem Topniveau sein. Die Bauarbeiten in diesem Umfang sind natürlich eine Einschränkung, aber die Investition kommt allen Verkehrsteilnehmern zugute und mehr Sicherheit für alle muss immer Vorrang haben."

Neuerrichtet werden im Tunnel 20 zusätzliche Fluchtwege, drei davon werden auch für Einsatzfahrzeuge befahrbar sein. Erneuert oder saniert werden in Folge vor allem Sicherheitseinrichtungen wie die Videoanlage, die Lüftung, Brandmelde- und Funksystem. Auch das akustische Tunnelmonitoring AKUT wird im Plabutschtunnel eingebaut. Das System, das aus Mikrofonen im Tunnel und einer speziellen Software besteht, erkennt untypische Geräusche wie Stimmen oder Vollbremsungen schneller als andere Sicherheitssysteme und schlägt sofort Alarm.

Die ersten Arbeiten ab kommender Woche werden noch kaum Auswirkungen auf den Verkehr haben. Ab dem 11. Dezember aber geht es mit massiven Eingriffen bei der Tunnelinnenschale los, dafür wird eine Tunnelröhre vier Nächte in Richtung Norden gesperrt. Ab dem 15. Dezember startet der nächtliche Gegenverkehrsbetrieb in der Tunnelröhre Richtung Süden/Spielfeld, immer jeweils von 20 bis 5 Uhr früh.

Abgeschlossen ist der Sicherheitsausbau im Herbst 2019. (red)