Freitag, 3. April 2020 - Morning Briefing : s Immo: Fusionspläne mit Immofinanz liegen derzeit auf Eis – Deutsche Bank sagt sinkende Immobilienpreise voraus

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"Wohnen ist ein Grundrecht. Das gilt umso mehr in Krisenzeiten. Wir lassen es nicht zu, dass jemand vor die Türe gesetzt wird", sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne) am Donnerstag zur APA. Wer aufgrund der Corona-Krise von Kurzarbeit oder Jobverlust betroffen ist und deshalb die Miete nicht mehr bezahlen kann, muss im Zeitraum von 1.April bis 30.Juni keine Delogierung oder Vertragskündigung befürchten, geht aus dem dritten Corona-Paket hervor, das heute vom Nationalrat verabschiedet werden soll. Mieter bzw. Mieterinnen haben bis 31. Dezember Zeit, die Mietrückstände zurückzuzahlen. Diese Regelungen gelten allerdings nur für Wohnraum, Geschäftsräume und Pacht sind ausgeschlossen. Darüber hinaus muss belegt werden, dass der Ausfall der Miete tatsächlich wegen des Coronavirus erfolgt ist.

s Immo: keine Fusion mit Immofinanz und positiver Blick Richtung Zukunft

"Derzeit haben wir wirklich alle miteinander andere Dinge zu tun, als die Fusion zu beplaudern. Wir können uns nicht einmal treffen. Die Aktionärsstruktur bietet aber Optionen", sagte s Immo CEO Ernst Vejdovszky. "Alle Optionen wird man prüfen und bewerten. Das geht erst, wenn wir uns wieder öfter treffen können - jedes Unternehmen hat ja auch sieben Berater an der Seite." Zum Zeitfaktor: "Sobald als möglich." Man könne aber nicht in Gespräche eintreten, ehe man nicht wisse wie Ende 2020 die Bilanz aussehe. Ob da auch die CA Immo als Möglichkeit mitgedacht wird? "Sinnvoll schon, ist aber aufgrund der Aktionärsstruktur nicht denkbar." Der Vorstand der s Immo AG ist nach dem Rekordjahr 2019 zuversichtlich, heuer die Corona-Krise gut meistern zu können und blickt bereits in das Jahr 2021: "Da sollte das Geschäft wieder gut laufen", hieß es am Donnerstag in der Online-Bilanzpressekonferenz. Gespräche über ein mögliches Zusammengehen mit der ebenfalls börsennotierten Immofinanz gibt es momentan keine. (APA/red)

Deutsche Bank prognostiziert sinkende Immobilienpreise

Die Deutsche Bank rechnet mit vorübergehend sinkenden Immobilienpreisen wegen der Corona-Pandemie. Im ersten Halbjahr dürfte ein heftiger Wirtschaftseinbruch den deutschen Immobilienmarkt erfassen, heißt es in einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Studie. Temporär sei angesichts der hohen Unsicherheit mit fallenden Preisen zu rechnen. Befürchtet wird ein Preisverfall im Bereich der Neubauten, da derzeit noch viele Baustellen leer stehen und auch ausländische Fachkräfte durch die Corona bedingten Maßnahmen fehlen. Außerdem kommt es zu Störungen der Lieferkette im Bereich der Nachlieferungen von Baustoffen. Analysten rechnen allerdings mit einer Eindämmung der Pandemie im zweiten Jahresquartal, worauf es mittelfristig dann wieder zu einem Anstieg der Immobilienpreise kommen könnte.

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