Österreich : Porr startet "solide" ins Corona-Jahr
„Wir haben einen gesunden Auftragsbestand auf einem Rekord-Niveau. Unsere breite Aufstellung ist - vor allem in dieser herausfordernden Zeit - ein großer Wettbewerbsvorteil“, sagt Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr. „Wir sind stabil in das neue Jahr gestartet, leider mussten wir ab März coronabedingt Leistungs- und Ergebniseinbußen einnehmen.“
Hoher Auftragsbestand setzt sich fort
Die Porr erzielte im Berichtszeitraum eine Produktionsleistung von EUR 942 Mio. Der Rückgang in Höhe von 10,0 % ist zu einem Großteil auf den österreichischen Markt zurückzuführen – circa 1.000 Baustellen mussten hier coronabedingt, aufgrund regulatorischer Maßnahmen temporär geschlossen werden. Im Vergleich zum Vorjahr trugen auch die konsequent selektive Projektakquisition sowie das Auslaufen von Großprojekten in Katar zum Rückgang bei. Die Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) konnte hingegen ihr Leistungsniveau steigern.
Die Umsatzerlöse erreichten EUR 912,4 Mio. und verzeichneten einen leichten Rückgang von 3,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis vor Steuern war saisonal- und coronabedingt negativ. Es lag bei EUR –25,5 Mio. und wies ein Delta von EUR 13,7 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal aus. Branchentypisch hat das erste Quartal in der Bauwirtschaft wenig Aussagekraft für das gesamte Jahr.
Der Auftragsbestand stieg im Vergleich zum Ultimo 2019 und lag nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Der Auftragseingang reduzierte sich im Vergleichszeitraum um 17,2 % auf EUR 1.135 Mio.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen war das Ergebnis (EBITDA) positiv - gegenüber der Vorjahresperiode verringerte es sich aber um ein Drittel von 31,7 Mio. auf 21,2 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote der Porr verbesserte sich per Ende März auf 19,4 Prozent, nach 16,4 Prozent zum Jahreswechsel. Ende Jänner wurde eine neue Hybridanleihe im Volumen von 150 Mio. Euro platziert. Das Eigenkapital stieg von 599 Mio. auf 685 Mio. Euro (plus 14,3 Prozent). Die Nettoverschuldung nahm seit Ende Dezember saisonalbedingt um rund 50 Prozent auf 519,1 Mio. Euro zu. Zum Vorjahresstichtag (31. März 2019) hatte sie aber noch 699 Mio. Euro betragen.
Es bestehe derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown in vielen Ländern. Mittel- und langfristig stimmten die Fundamentaltrends in der Baubranche, betonte das Porr-Management. Bereits bestehende, aber auch neue Konjunkturprogramme für den Infrastrukturausbau in Europa würden voraussichtlich von Bund, Ländern und Gemeinden forciert, so die Erwartung. In vielen Ländern gebe es einen massiven Investitionsstau sowie einen dringenden Modernisierungsbedarf in den Bereichen Verkehrs- und Digitalinfrastruktur, Gesundheit, Bildung, Forschung und Klimaschutz. (PM/APA)