Österreich : Pecik will seine Immofinanz-Aktien abstoßen und CEO-Sessel freimachen

Der Investor Ronny Pecik, seit April 2020 Vorstandschef der Immofinanz AG, will sich von seiner Immofinanz-Beteiligung trennen und dem Aufsichtsrat den Rücktritt von seiner Vorstandsfunktion anbieten. Die direkte Aktienbeteiligung im Ausmaß von rund 5 Prozent hält er über die RPPK Immo GmbH. Diese Gesellschaft, der etwa 9,8 Prozent an der Immofinanz gehören, hält Pecik mit dem slowakischen Geschäftspartner Peter Korbacka. Auch bei der s Immo reduziert er seine Anteile massiv.

Sollte Korbacka bis spätestens 31. März d.J. dem beabsichtigten Aktienverkauf Peciks zustimmen, "wird Herr Ronny Pecik dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt als Mitglied des Vorstands der Immofinanz AG anbieten", hieß es am Freitagnachmittag in einer Aussendung der im ATX gelisteten Immofinanz. An der Börse ist die Immofinanz aktuell mit rund 2,1 Mrd. Euro bewertet.

Am Freitag wurde die Immofinanz darüber informiert, dass die RPR Privatstiftung von Pecik einen Geschäftsanteilskaufvertrag über den Verkauf ihres Anteils an der RPPK Immo GmbH mit Revenite Austria S.à r.l. abgeschlossen hat. Dieser Vertrag stehe unter der aufschiebenden Bedingung, dass die Eurovea Services s.r.o. des slowakischen Partners Korbacka, die neben der RPR Privatstiftung den zweiten Geschäftsanteil an der RPPK Immo GmbH hält, der Übertragung zustimmt. Laut Bloomberg ist Revenite Austria gemäß Luxemburger Firmenregister eine Tochter der Aggregate Holdings SA. Diese Gesellschaft um den österreichischen Investor Günther Walcher soll sich wie seit kurzem bekannt auch für die CA Immo interessieren.

Das Immofinanz-Grundkapital teilt sich auf rund 123,3 Mio. Stück auf. Von der RPPK Immo GmbH. werden 12,07 Mio. Stück von der RPPK Immo GmbH gehalten, die zu etwas mehr als 50 Prozent Pecik und zu etwas weniger als 50 Prozent Korbacka gehört. Eine weitere Million Aktien sowie fünf Pflichtwandelanleihen sind der RPPK Immo GmbH darüber hinaus noch gemäß einer Directos'-Dealings-Meldung vom Juli 2020 sowie 1,13 Mio. Aktien gemäß Directors'-Dealings-Meldungen von Juli, August und September 2020 der RPR Treasury GmbH zuzurechnen, die laut Börsegesetz mittelbar von Pecik kontrolliert wird.

Am Abend teilte dann noch die S Immo AG mit, dass sich ihre Aktionärsstruktur verändert. Demnach hat Pecik den allergrößten Teil seiner bisherigen Stimmrechte an der Gesellschaft abgestoßen - sein Anteil beträgt nach 9,08 Prozent nun nur mehr 0,06 Prozent. (APA)