Dienstag, 18. Juni 2019 – Morning Briefing : Odebrecht insolvent – Wieder rissiges Wohnhochhaus in Sydney – Deutsche Bauindustrie hebt Wachstumsprognose

Zitat des Tages:

„Ich nenne es ein Wirbelwind-Projekt, denn die Bauarbeiten hatten bereits begonnen, als wir dazu kamen.“

Christina Seilern von Studio Seilern Architects. Das Londoner Architekturbüro wandelt derzeit ein halb fertiggestelltes Konferenzzentrum im schweizerischen Andermatt in eine Konzerthalle um. Dafür wird das Dach angehoben und das Gebäude so in seiner Größe verdoppelt – immerhin 650 Sitze groß. Es wird laut Studioangaben die erste große, zweckmäßige Konzerthalle in einem alpinen Skiort sein.

Vielleicht korrupt, zumindest insolvent

Der brasilianische Mischkonzern Odebrecht, der unter anderem in der Baubranche tätig ist, hat gestern einen Insolvenzantrag gestellt. Er soll Schulden in der Höhe von umgerechnet 11,67 Milliarden Euro haben. Auch einige Tochtergesellschaften sind von der Insolvenz, die laut Berichten die größte in der brasilianischen Geschichte ist, betroffen. Odebrecht gibt an, so viele Arbeitsplätze wie möglich aufrecht erhalten zu wollen. Der Konzern wird schon seit Jahren der Korruption beschuldigt.

Garantie abgelaufen

Vor wenigen Tagen musste in Sydney erneut ein Hochhaus evakuiert werden. Diesmal ging es um Risse im Mascot Tower in der australischen Großstadt, in der 122 Wohnungen liegen. Die Behörden teilten mit, es seien verdächtige Bewegungen in der Gebäudestruktur beobachtet worden. Unmittelbare Einsturzgefahr bestünde allerdings nicht. Die Reparaturkosten werden auf 5,5 Millionen australische Dollar geschätzt. Die Kosten müssen die Besitzer tragen, denn nach sechs Jahren erlischt die „Garantie“.

Da wird noch mehr gehen

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat gestern die Umsatzwachstumsprognose für 2019 deutlich angehoben – von sechs auf 8,5 Prozent. Das soll auch an der starken Wohnraumnachfrage liegen. Der Wohnungsbau allein soll dieses Jahr um zehn Prozent wachsen und ist auch einer der Hauptgründe für die aktuelle Wachstumsprognose von fünf bis sechs Prozent für 2020.

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