24. AUGUST 2020 – DAS MORNING BRIEFING AM MONTAG : Nachfrage nach NÖ Immobilien steigt – Salzburger Forstwirtschaft schmiedet Pläne – Boom am US-Bestandsmarkt – Prognose für CA Immo – Wohnbau-Investitionsbank soll doch kommen – Immobilienwirtschaft in der Schweiz

Zitat der Woche:

„Heute hat die breite Straße keine so große Bedeutung mehr wie das breite Internet“,

sagt Johannes Wild, Fachverbands-Obmann der Immobilientreuhänder in der NÖ Wirtschaftskammer, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Die Corona-Krise hat zu einer Verdoppelung in der Immobiliennachfrage in Niederösterreich geführt. Am gefragtesten sind dabei Einfamilienhäuser, am meisten suchen Eltern mit kleinen Kindern. Nicht nur im beliebten Wiener Speckgürtel ist der Andrang stark, sondern auch in sonst weniger gesuchten Regionen, wie dem oberen Waldviertel. Doch da die Möglichkeit auf Homeoffice nach wie vor eine wichtige Rolle spielt, ist eine gute Internetverbindung ein wichtiger Faktor bei der Haus- und Wohnungssuche.

Den Borkenkäfer hinter sich lassen

Der heimischen Forstwirtschaft ging es zuletzt nicht sehr gut (Borkenkäfer, Corona, etc.). Vor ein paar Tagen stellte Landwirtschaftsministerin Köstinger in Salzburg den mit 350 Millionen Euro dotierten Waldfonds der Bundesregierung vor. In welchem Ausmaß Waldbauern und Forstbetriebe im Bundesland von dem Hilfspaket profitieren werden, ist aber noch offen. Salzburger Agrarlandesrat Schwaiger kündigte eine Holzbauoffensive an. Denn während zuletzt 60 Prozent der neu errichteten Kindergärten oder Schulen im Bundesland in Holzbauweise errichtet worden seien und der Holz-Anteil im Einfamilienhausbereich bei etwa einem Drittel lag, hinke der gemeinnützige mehrgeschoßige Wohnbau massiv hinterher. In Salzburg würden derzeit so gut wie keine Wohnungen aus dem heimischen Rohstoff gebaut. Änderungen im Bautechnikgesetz und in der Wohnbauförderung sollen als Motor dienen. (apa/red)

Bestehendes

Der US-Häusermarkt erlebt einen Boom. Die Verkäufe bestehender Häuser stiegen im Juli zum Vormonat um 24,7 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Freitag mitteilt. Analysten hatten mit einem Anstieg von 14,4 Prozent gerechnet. Schon im Juni waren die Bestandsverkäufe um rund 20 Prozent gestiegen. Lawrence Yun, Chefökonom von NAR, geht davon aus, dass die Nachfrage nach größeren Häusern deutlich steigen werde. Als Grund nennt er die tendenzielle Verlagerung der täglichen Arbeit ins Homeoffice. (apa/red)

Erwartungshaltung

Erste Group und Raiffeisen Centrobank erwarten für den, heute, Montag, zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahresfinanzbericht der CA Immo stabile Mieterlöse und Rückgänge bei einigen Ergebniskennzahlen. Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Mieterlöse dürften durch positive Effekte beim Investment-Portfolio kompensiert worden sein, erwarten die Analysten. Im Mittel prognostizieren sie die Mieterlöse mit 51,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 53,2 Millionen Euro. (apa/red)

Auf ein Neues

Die Regierung plant eine Wohnbau-Investitionsbank, als Drehscheibe für Darlehen der Europäischen Investitionsbank. Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck könnten damit 25.000 leistbare Wohnungen finanziert werden. Einen solchen Plan gab es schon 2015, 2018 kam durch die damalige türkis-blaue Regierung aber das Aus. Das Problem war, dass der Bund für die Kredite haften würde – was auch jetzt wieder geplant ist.

Steuern in der Schweiz

Laut Hauseigentümerverband Schweiz und das Bundesamt für Wohnungswesen trägt der Gebäudepark in der Schweiz 17 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei. Damit stammen elf Prozent der Steuereinnahmen aus der Immobilienwirtschaft. Die Gebäudebranche umfasst 556.000 Vollzeitstellen. Im 17-Prozent-Beitrag der Immobilienwirtschaft zur Wirtschaftsleistung der Schweiz sind die Mieteinnahmen Privater und der Eigenmietwert eingerechnet. Zieht man diese beiden Faktoren ab, beträgt der BIP-Beitrag elf Prozent. (apa/red)

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