Donnerstag, 26.März 2020 – Morning Briefing : Kein Baustopp in Deutschland - Expansionspläne der Deutsche Wohnen SE – Immobiliendeal in Wien

Zitat des Tages

"Es knirscht in allen Bereichen", warnt der Präsident des deutschen Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) vor Nachschubproblemen von Baustoffen auf den Baustellen. Laut einer Umfrage beklagen bereits 43 Prozent der befragten deutschen Unternehmen Engpässe bei Lieferketten, vor allem im Rohbau, aber auch im Sanitärbereich, bei Elektroinstallationen oder Heizungen. Es fehlen Fliesen, Türen und Fenster. Auch Hausanschlüsse können laut BFW oft nicht verlegt werden. "Wenn es nur an einer Stelle hakt, geht dann oft gar nichts mehr", sagt Ibel. Viel hängt im Einzelfall davon ab, wo die Materialien oder Bauteile herkommen. "Wer in Italien bestellt hat, steht nun vor einem Riesenproblem", sagt Ibel.

In Deutschland wird weiter gebaut

In Deutschland hat sich die Politik wie in Österreich zuvor gegen einen generellen Baustopp entschieden. Bauarbeiten im Hoch- Straßen- und Wasserbau werden trotz Corona-Krise weitergeführt. Dies geht aus einem Erlass des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hervor. Begrüßt wird diese Entscheidung ausdrücklich von Reinhard Quast, dem Präsidenten des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. „Die Weiterführung und Neuausschreibung von Infrastrukturbaustellen ist eine wesentliche Stütze der Binnenwirtschaft, die es aufrechtzuerhalten gilt“, sage er in einem Statement. Vor allem die geplanten Bauprojekte im Bereich der Infrastruktur seien geeignet, den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise entgegenzuwirken. „Nur so ist es uns möglich, dass wir in solch schwierigen Zeiten dafür sorgen können, dass die systemrelevanten Bereiche, wie Telekommunikation, Mobilität oder Energiegewinnung sowie Ver- und Entsorgung weiter funktionieren“, ergänzt Peter Hübner, Präsident Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Gewinne und Expansion bei Deutsche Wohnen

Die Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen SE hat 2019 vom kräftigen Anstieg der Immobilienpreise in Berlin profitiert. Der Wert des Immobilienportfolios erhöhte sich um 1,4 Mrd. Euro, das Mietwachstum lag bei 3,4 Prozent, wie der Berliner Wohnungskonzern am Mittwoch mitteilte. Der operative Gewinn stieg um 11,5 Prozent auf 538 Mio. Euro. Das Unternehmen hat außerdem bekannt gegeben, den Münchener Projektentwickler Isaria Wohnbau von dem Finanzinvestor Lone Star für 600 Mio. Euro zu übernehmen. Deutsche Wohnen plant insgesamt über drei Mrd. Euro in den Neubau von Wohn-, Pflege- und Büroimmobilien zu investieren. (APA/red)

Immobilien-Deal

Eine Büroimmobilie in Wien-Simmering in der Wiener Brehmstraße hat den Besitzer gewechselt. Das Achtstöckige Gebäude mit rund 14.000 m2 wurde von der deutschen Warburg-HIH Invest Real Estate an einen von der luxemburgischen Blue Colibri Capital gemanagten Immo-Fonds verkauft. Zum Kaufpreis halten sich zwar beide Seiten bedeckt, das Volumen der Transaktion liegt aber wohl im zweistelligen Millionen-Bereich. Der Standort in der Brehmstraße 14 umfasst auch 147 Tiefgaragenstellplätze, langfristiger Hauptmieter ist das österreichische Finanzministerium. "Es ist ein ermutigendes Signal, dass diese Transaktion trotz der vielen Unwägbarkeiten, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, realisiert wurde", hieß es in einer Aussendung.