Österreich : Infrastrukturressort forciert Energiespeicherforschung

Das Infrastrukturministerium forciert die Forschung an Energiespeichern. Das Thema sei von "großer Bedeutung, wenn wir die Energiewende in Österreich schaffen wollen", sagte Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Alpbacher Technologiegespräche. Bei einem Treffen mit Industrievertretern habe man vereinbart, diesen Prozess zu beschleunigen.

Hofer verwies auf den hohen Anteil an erneuerbaren Energieträgern in Österreich. "Der Weg zur Dekarbonisierung kann aber nur dann gelingen, wenn die so erzeugte Energie auch gespeichert werden kann - das ist die große Herausforderung", sagte der Minister und bezifferte den für die Energiewende notwendigen Speicherbedarf mit etwa fünf Terawattstunden.

Gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds hat das Ressort Empfehlungen für Innovationen und Umsetzungsschritte für "Innovative Energiespeichersysteme in und aus Österreich" erarbeitet. Schon heute sei Österreich dank Wasserkraft und Erdgasspeichern ein zentraler Energiespeicher Europas, so Hofer in der Broschüre, eine Position, die er ausbauen und stärken will - etwa durch Forschung und Entwicklung, die Schaffung von Forschungsinfrastruktur, den Bau von Pilotanlagen und die Unterstützung von Unternehmen bei der Markteinführung und von Start-ups.

Nach Angaben des Generalsekretärs im Infrastrukturministerium, Andreas Reichhardt, werden ab kommenden Jahr für Forschung an Energiespeichersysteme zwischen 40 und 50 Mio. Euro pro Jahr aus den verschiedensten Programmen aufgewendet. Dazu würden noch europäische Mittel kommen.

Komplementär zu einer europäischen Batterie-Initiative hat das Ministerium eine nationale Batterie-Initiative gestartet. In diesem Rahmen werden laut Reichhardt für Batterieforschung im engeren Sinn ab dem kommenden Jahr im Rahmen von Ausschreibungen zehn Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt, noch heuer soll es im Herbst eine Ausschreibung in Höhe von vier Mio. Euro dafür geben.

Hofer verwies auch auf das Problem der für die Energiewende notwendigen Infrastruktur. Die derzeitigen Bewilligungsverfahren dafür seien aber so, "dass wir gar nicht in der Lage wären, in dem Zeitraum, den wir uns vorgenommen haben, die Anlagen in Betrieb zu nehmen". Aus diesem Grund müsse man die für Österreich wichtige Infrastruktur definieren und "die Anlagengenehmigungen so gestalten, dass wir in einem vernünftigen Zeitraum diese bauen können". (APA)