Italien : Heer soll Roms Straßen instandsetzen

Wegen chronisch schlechter Straßenzustände steht die Gemeinde Rom seit Monaten im Kreuzfeuer der Kritik. Jetzt soll das Heer eingesetzt werden, um die Straßen zu asphaltieren. 200 Kilometer Straßen sollen die Soldaten in der Ewigen Stadt in Ordnung bringen, einigten sich die Regierung und die römische Stadtverwaltung.

240 Millionen Euro wird die Instandhaltung der Straßen die öffentlichen Kassen kosten, wie aus einem Projekt hervorgeht, das im Rahmen des Budetplans 2019 in den nächsten Tagen vom Parlament gebilligt werden soll. Seit Monaten tobt in Rom eine heftige Diskussion um den schlechten Zustand der Straßen in der Ewigen Stadt, der sich nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Wochen wesentlich verschlechtert hat. Mehrere tödliche Unfälle ereigneten sich wegen des verheerenden Zustands der Straßen.

Die römische Staatsanwaltschaft nahm zuletzt Ermittlungen wegen des katastrophalen Zustands der Straßen in der Hauptstadt auf. Nach heftigen Niederschlägen im vergangenen Winter waren große Löcher in den Straßen des Zentrums und der Peripherie entstanden, meldete der Konsumentenschutzverband Codacons. Der schlechte Zustand des Asphalts sei eine Gefahr für Auto- und Motorradfahrer und habe dem Verkehr in Rom erhebliche Probleme bereitet.

Die Gewerkschaft der italienischen Soldaten reagierte empört auf den Plan, dass das Heer künftig Roms Straßen asphaltieren soll. Es sei nicht Aufgabe der Militärs, die Straßen in Ordnung zu bringen. "Das Heer verteidigt die Italiener und baut Straßen und Brücken in Situationen absoluten Notstands", so Gewerkschaftssprecher Marco Comellini.

Raggi, die bei der Bürgermeister-Stichwahl in Rom im Juni 2016 70 Prozent der Stimmen erobert hatte, hat nicht nur mit erheblichen Schwierigkeiten wegen des Zustands der Straßen zu kämpfen. Die größten Probleme der Stadt - Verkehr und Müllentsorgung - habe die Bürgermeisterin nicht unter Kontrolle bekommen, behaupten Kritiker, die Raggis Fünf-Sterne-Bewegung Regierungsunfähigkeit vorwerfen. Die Bürgermeisterin verteidigt sich mit der Behauptung, die chronischen Probleme der Hauptstadt seien nicht in wenigen Monaten lösbar. (APA)