Hauptbahnhof Wien : Grosser Bauträgerwettbewerb für Wiener SMART-Wohnungen

Diese Woche wurde der bereits zweite Bauträgerwettbewerb für das Sonnwendviertel rund um den neuen Hauptbahnhof gestartet. Wettbewerbsgegenstand sind zwei Bauplätze, auf denen insgesamt 450 geförderte Wohneinheiten - zwei Drittel davon als SMART-Wohnungen - entstehen sollen.

"Ziel ist die Realisierung eines hochwertigen, innovativen und ökologischen sowie insbesondere kostengünstigen Wohnungsangebots. Neben hohen architektonischen Standards sind vielfältige Wohnungstypologien gefordert", erklärt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Mit der Ausschreibung dieses Wettbewerbs wird zudem erstmals das neue, erst vor wenigen Wochen vorgestellte Wohnbauprogramm der Stadt Wien - mit besonders kostengünstigen SMART-Wohnungen - umgesetzt.

Auf dem Gelände zwischen dem ehemaligen Süd- und Ostbahnhof und dem Südtiroler Platz entsteht derzeit ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, einem Schulcampus, einer großen Parkanlage sowie Bürobauten und zahlreichen Geschäften. Südlich vom neuen Hauptbahnhof, im Sonnwendviertel zwischen Sonnwendgasse, Gudrunstraße und dem Bahnkörper wird bereits mit voller Kraft an der Errichtung der ersten Wohnbauten gearbeitet. 24 Projekte mit insgesamt 1.140 geförderten Wohneinheiten, die aus dem ersten Bauträgerwettbewerb im Jahr 2009 als Sieger hervorgegangen sind, werden auf insgesamt sieben Bauplätzen realisiert.

In dieser Woche wurde nun der zweite Bauträgerwettbewerb Sonnwendviertel ausgelobt. Auf zwei Bauplätzen - nördlich und südlich der derzeit bereits in Bau befindlichen Projekte aus dem 1. Bauträgerwettbewerb - sollen 450 geförderte Wohneinheiten entstehen. Wesentliche Kriterien der Wettbewerbsausschreibung stellen u.a. die geforderten innovativen Lösungen für besonders günstige Mietkonditionen sowie die gezielte Vernetzung und Verbindung zu den bestehenden Wohnquartieren und den ausgedehnten Grünflächen, die direkt um Umfeld entstehen werden, dar. Zentral verankert ist aber vor allem aber auch die Entwicklung und Schaffung von 300 SMART-Wohnungen. Diese besonders kostengünstigen Wohnlösungen zeichnen sich durch intelligente, kompakte Grundrisse mit optimaler Flächennutzung aus.

Komplett, kompakt und kostengünstig - diese Anforderungen müssen die neuen SMART-Wohnungen erfüllen. Der Begriff SMART, der im allgemeinen Sprachgebrauch u.a. als Synonym für intelligent, raffiniert, schlau oder pfiffig steht, bringt das Wesentliche auf den Punkt: SMART-Wohnungen basieren auf innovativen und intelligenten Lösungen. "Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß", erklärt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. "Es geht darum, Komplettlösungen anzubieten, die besonders durchdacht und alltagstauglich sind. Intelligente Grundrisse sorgen dafür, dass wirklich alle Wohnflächen optimal genutzt werden können. Unnötige Mietkosten für Flächen, die man eigentlich gar nicht brauchen kann, werden auf diese Weise vermieden."

Mit dem Angebot der neuen SMART-Wohnungen - zum Auftakt werden im gesamten Stadtgebiet insgesamt 2.000 Einheiten realisiert - schafft die Stadt Wien eine zeitgemäße Ergänzung zum vielfältigen Wohnungsangebot in der Stadt. "SMART-Wohnungen sind Teil des sozialen Wiener Wohnbauprogramms. Sie werden neuen Trends und individuellen finanziellen Möglichkeiten gerecht und sind auch Beispiel dafür, dass erschwingliche Mieten nicht auf Kosten der Wohnqualität gehen müssen", wie der Wiener Wohnbaustadtrat unterstreicht. Das Angebot der neuen SMART-Wohnungen richtet sich vor allem an Jungfamilien, Paare, AlleinerzieherInnen, SeniorInnen oder die wachsende Zahl an Singles.

Durch die Festschreibung von klar definierten Mietobergrenzen ist sichergestellt, "dass die Wohnungen besonders günstig angeboten werden", wie Ludwig betont. Die Bruttomiete ist mit 7,50 Euro pro Quadratmeter gedeckelt. Und auch die Eigenmittel (Baukosten- und Grundkostenbeitrag) sind mit maximal 60 Euro je Quadratmeter vorgeschrieben. Bei einer 40-Quadratmeter-Wohnung wird demnach die Bruttomiete maximal 300 Euro betragen, der Eigenmittelbeitrag höchstens 2.400 Euro. "Die Mieten sind somit in etwa mit den sehr kostengünstigen Gemeindewohnungen vergleichbar", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Die Wohnungen sollen außerdem in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten angeboten werden. Beginnend mit einer einfachen, kostengünstigen, selbstverständlich aber kompletten Basis-Ausstattung. Materialien und Ausführung werden auf Wertbeständigkeit und möglichst geringe laufende Kosten (Energie, Heizung, Wasserverbrauch, etc.) ausgelegt.

Für die 300 SMART-Wohnungen, die im Rahmen dieses nunmehr ausgeschrieben Bauträgerwettbewerbs entstehen sollen, ist zudem auch noch ein verbindlicher Schlüssel an unterschiedlichen Wohnungstypen vorgegeben: Typ A (1 Zimmer) und Typ B (2 Zimmer) sollen die Hälfte der Wohneinheiten darstellen, die verbleibende Hälfte soll im Typ C (3 Zimmer) ausgestaltet sein. Typ A-Wohnungen haben hierbei maximal 40m2, Typ B-Wohnungen maximal 55m2 und Typ C-Wohnungen maximal 70m2. Eine optimale Flächennutzung mittels durchdachter und kompakter Grundrisse wird durch diese zusätzliche Anforderung zur Voraussetzung.

Die Gruppierung der Wohnhäuser um einen etwa 8 ha großen Park soll hohe Lebensqualität sicherstellen. Insgesamt entstehen rund 5.000 Wohnungen für etwa 13.000 Menschen. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten, Ärzte und Apotheken garantieren eine hervorragende Infrastruktur. Dieses derzeit größte innerstädtische Stadtentwicklungsgebiet wird bis 2019 schrittweise realisiert. Mit dem nunmehr erfolgten Baustart für die ersten Wohnbauten wurde der Auftakt zur Entwicklung und Entstehung dieses neuen Viertels gesetzt. Mit der Realisierung weiterer Wohn- aber auch Infrastruktur-, Büro-, Bildungs- und Gewerbeprojekte wird in den nächsten Monaten begonnen.

Erstmals stand bei diesem Bauträgerwettbewerb die "soziale Nachhaltigkeit" zentral im Mittelpunkt. Die eingereichten Projekte wurden neben den Kriterien Architektur, Ökologie und Ökonomie speziell daraufhin bewertet. "Neben vielfältigen Wohnungstypen und flexibel adaptierbaren Wohnungsgrundrissen, Wohnungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, betreutem Wohnen, Wohnen-für-Generationen-Wohnungen sowie Home-Offices ist ein breit gefächerter Mix an Kommunikationsflächen und Gemeinschaftsräumen für alle Generationen vorgesehen. Dazu zählen auch Nachbarschaftsgärten und Mieterbeete sowie multifunktionelle Räume, die für Hobbys, Theateraufführungen oder Feste zur Verfügung stehen. Auf diese Weise wird das Zusammenleben gefördert und die sozialen Netze innerhalb der Hausgemeinschaften werden gestärkt" erläutert der Wiener Wohnbaustadtrat. Ergänzt werden die Angebote durch soziale Einrichtungen, wie beispielsweise ein Tagesmutterzentrum. Die ersten Wohnungen sollen bereits ab Herbst 2013 bzw. Frühjahr 2014 bezogen werden. Die Stadt Wien unterstützt die Errichtung der Wohnbauten bei Gesamtkosten von 171 Millionen mit rund 62 Millionen Euro aus der Wohnbauförderung.

Die Fakten:+ 1.140 Wohneinheiten+ Hohe Wohnqualität bei erschwinglichen Mieten+ Soziale Nachhaltigkeit als wesentliches Kriterium Sieben Projekte auf sieben Bauplätzen+ Vielfältige Wohnungstypen, adaptierbare Wohnungsgrundrisse, betreutes Wohnen, Generationen-Wohnungen, Home-Offices+ Kommunikationsflächen, Gemeinschaftsräume - Förderung des Zusammenlebens+ Hoher Anteil an Wohnungen mit Superförderung - geringe Eigenmittel - 62 Mio. Förderung der Stadt Wien+ Baubeginn bereits erfolgt+ Fertigstellung 2013/14+ Gesamtbaukosten rund 171 Mio. Euro

Die Ausschreibungsunterlagen zum Bauträgerwettbewerb "SONNWENDVIERTEL II - SMART WOHNEN" sind auf der Homepage des wohnfonds_wien, der für die Durchführung des Bauträgerwettbewerbs verantwortlich zeichnet, unter www.wohnfonds.wien.at, unter "Liegenschaftsmanagement" und "Bauträgerwettbewerbe" abrufbar. Das Wettbewerbsverfahren läuft bis August, die Einreichungen werden im Herbst 2012 juriert.

SMART-Wohnungen werden so wie geförderte Genossenschaftswohnungen über das Wohnservice Wien vergeben. Die Wohnungsvergabe erfolgt nach denselben Kriterien wie bei den Wiener Gemeindewohnungen. Darüber hinaus werden SMART-Wohnungen bevorzugt an BesitzerInnen von Vormerkscheinen, die von Wiener Wohnen ausgestellt werden, vergeben. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt ausschließlich an InteressentInnen, die ihren Lebensmittelpunkt nachweislich in Wien haben.

"Mit den neuen SMART-Wohnungen hat die Stadt Wien ein zeitgemäßes Programm gestartet, das eine wichtige Ergänzung im sozialen Wohnbau darstellt", unterstreicht Ludwig. "Wir schaffen damit ein zusätzliches Angebot zu den Wiener Gemeindebauten, den Angeboten im Bereich des klassischen, geförderten Wohnbaus und den derzeit in Realisierung befindlichen 6.250 Wohneinheiten, die über die im Vorjahr ins Leben gerufene Wohnbauinitiative errichtet werden."

Aufgrund des Bevölkerungswachstums werde der Bedarf an Wohnraum weiter steigen, gepaart mit gesellschaftlichen Veränderungen in Form von unterschiedlichen individuellen Ansprüchen, einer deutlichen Zunahme an Singlehaushalten sowie einem gleichzeitigen Stagnieren der Haushaltseinkommen, von dem weite Teile der Bevölkerung betroffen sind. "Gerade vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass das neue SMART-Wohnbauprogramm, das bevorzugt Besitzerinnen und Besitzern von Vormerkscheinen für Gemeindewohnungen zur Verfügung steht, besonders soziale Konditionen bietet", begründet Ludwig.