Österreich : Forst- und Holzwirtschaft begrüßt Holzbauoffensive der Bundesregierung

Die österreichische Bundesregierung sieht in ihrem Regierungsprogramm die Forcierung des Holzbaus als eine Klimaschutz-Maßnahme auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 vor. Mit dem Waldfonds und der darin festgelegten Holzbauoffensive folgt nun eine konkrete Umsetzung. Die verstärkte Verwendung des Roh- und Baustoffs Holz ist ein wesentlicher Teil des umfassenden Waldfonds-Maßnahmenpakets für Österreichs Wälder. "Wir begrüßen die Initiative der Bundesregierung. Mit der Holzbauoffensive wird dem Klimaschutzpotential des nachwachsenden Baustoffs Holz Rechnung getragen. Häuser aus Holz speichern Kohlenstoff langfristig und wirken wie ein zweiter Wald. Zudem bewirkt Holz beträchtliche CO2-Entlastungen, weil es Baumaterialien aus endlichen Rohstoffen, die einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck haben, ersetzt", erklärte Richard Stralz, Obmann von proHolz Austria, anlässlich eines Pressegesprächs.

Große Potenziale für Holz im Wohnbau und im öffentlichen Bau

Der Holzbauanteil liegt aktuell bei 24 Prozent (bezogen auf die gesamten errichteten Nutzflächen im Gebäudesektor). Große Potenziale für die Zukunft liegen insbesondere im Bereich mehrgeschossiger Wohnbauten und im öffentlichen Bau. In diesen Segmenten hatte der Holzbau in den letzten Jahren schon seine größten Zuwächse. Denn neue Technologien und Bauweisen mit flächigen Holzbauprodukten erlauben Bauen mit Holz in neuen Dimensionen. "Holz hat nicht nur ökologische, sondern auch viele bautechnische Vorteile. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads ist Bauen mit Holz besonders schnell, präzise und störungsarm. Das geringe Gewicht von Holz prädestiniert es zudem für Aufstockungen und städtische Nachverdichtung. Der Baustoff Holz wurde von der österreichischen Holzwirtschaft mit innovativen Produkten zum Hightech-Material entwickelt und gibt uns vielfältige Lösungen in die Hand", so Stralz.

Holz wächst nach

In der Zeit, in der das in Häusern verbaute Holz genützt wird, wächst es im Wald wieder nach. Österreichs Wälder werden seit Jahrhunderten von verantwortungsvollen Waldbesitzern nachhaltig bewirtschaftet. Das Ergebnis sind intakte Wälder, die alle Waldfunktionen erfüllen und Holz zur Verfügung stellen. "30 Mio. Kubikmeter Holz wachsen jährlich in den heimischen Wäldern nach, davon werden nur rund 26 Mio. Kubikmeter geerntet. Der Rest verbleibt im Wald und vergrößert stetig den Holzvorrat. Auch die Waldfläche nimmt zu - um 4.700 Fußballfelder pro Jahr", erläutert Silvio Schüler, Leiter des Instituts für Waldwachstum und Waldbau, Bundesforschungszentrum für Wald.

Aktive Waldbewirtschaftung und Holzverwendung sichern die Zukunft der Wälder

Eine aktive und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ist im Sinne des Klimaschutzes wichtig, denn ohne Holzprodukte würden etwa die derzeit durch Substitution vermiedenen CO2-Emissionen sofort wieder anfallen und zu erheblichen Mehrbelastungen aus fossilem CO2 führen. Die Folge sind fortschreitende Erderwärmung und der Klimawandel, unter dem die Wälder schon jetzt zunehmend leiden. Um die Folgen von Klimaextremen zu reduzieren und die vielfältigen Ökosystemleistungen der Wälder zu erhalten, ist aktive Waldbewirtschaftung und -pflege heute notwendiger denn je. Stärkere Durchforstungen, das Anpflanzen geeigneter Baumarten und die Anlage von Mischbeständen sind einige wichtige Maßnahmen, um die Wälder klimafit zu machen“, so Silvio Schüler abschließend. (PM)

Pressegespräch in Wien mit den Experten SIlvio Schüler und Richard Stralz.

- © WEKA Industrie Medien/Pöll