Österreich : FMA-Verwaltungsstrafe für Wienwert-Chef Gruze

Stefan Gruze, der Vorstandsdirektor des Wiener Immo-Entwicklers Wienwert AG, hat von der Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Verwaltungsstrafe im Ausmaß von 85.000 Euro aufgebrummt bekommen - die das Unternehmen inhaltlich und wegen der Höhe der Strafe bekämpfen will.

Laut dem am Donnerstag zugestellten Bescheid verhängte die Behörde die Strafe wegen irreführender Werbung und eines fehlenden Prospekthinweises im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot einer Fünf-Millionen-Euro-Wienwert-Anleihe. Eine Verwaltungsstrafe war diesbezüglich erwartet worden, der Strafrahmen geht bis zu 100.000 Euro.

Im Hinblick auf den Vorwurf der irreführenden Werbung und der Höhe der Strafe werde man den Bescheid "jedenfalls bekämpfen", kündigten Wienwert und die WW Holding am Donnerstag in einer Aussendung an. Wienwert ist eine wesentliche Beteiligung der WW Holding AG.

Eine irreführende Werbung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot der Wienwert-Unternehmensanleihe 1-2017 liege nach Ansicht der Wienwert AG nämlich keinesfalls vor, betont die Firma. Die FMA sah eine Verwechslungsgefahr zwischen "Wienwert alt" und "Wienwert neu" gegeben und zudem die Finanzlage der Firma womöglich zu positiv dargestellt. Wegen des Vorliegens von Mehrfachdelikten fiel die Strafe letztlich so hoch aus. Hinzu kommen noch die üblichen 10 Prozent Verfahrenskostenbeteiligung, wodurch sich die Gesamtkosten auf 93.500 Euro belaufen.

Wie vom Unternehmen bereits im Juli erklärt, anerkenne man, dass in einzelnen Werbemitteln - insbesondere in Internet-Werbebannern und bei der Radiowerbung - der Hinweis gefehlt habe, dass ein Prospekt publiziert wurde und wo Anleger diesen erhalten könnten, so die Unternehmen. In diesem Punkt werde der FMA-Bescheid daher nicht bekämpft. (APA)