Österreich : Flughafen Wien: Pistengegner wittern neue Chance

Seit einem sommerlichen Urteil des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) darf der Flughafen Wien wieder auf die Errichtung einer dritten Landebahn hoffen. Der VfGH hatte einen Baustopp infolge eines Bundesverwaltungsgerichtes (BVwG) aufgehoben und an die zweite Instanz zurückverwiesen. Das Thema wird die Gerichte weiter beschäftigen. In der Zwischenzeit rüsten die Pistengegner wieder auf.

Dem Flughafen Wien werfen die Bürgerinitiativen vor, Österreich in jüngster Vergangenheit mit einer Kampagne zur Bewerbung der 3. Piste überzogen zu haben. Als Antwort darauf haben die Pistengegner jetzt eine neue Homepage - www.neinzurdrittenpiste.at - eingerichtet. Neben Umweltsorgen ("Umweltdesaster für den Ballungsraum Wien") werden die Kosten thematisiert. Das Projekt werde die Steuerzahler mit großer Wahrscheinlichkeit schwer belasten, schrieben die Initiatoren am Donnerstag in einer Aussendung.

Die Kosten der 3. Piste seien ein streng gehütetes Geheimnis. Kolportiert würden 2,1 Mrd. Euro zuzüglich der Kosten der weitgehenden Stilllegung der bestehenden 2. Piste, deren Bau 1972 aus Steuergeldern finanziert worden sei - denn die An- und Abrollwege für die 3. Piste würden über die 2. Piste laufen, argumentieren die Pistengegner auf ihrer Homepage. Bis heute sei nicht klar, wie diese Kosten finanziert werden sollen. Der Flughafen habe bisher keinen Finanzierungsplan vorgelegt, obwohl er nach Angaben der Bürgerinitiativen gemäß Luftfahrtgesetz dazu verpflichtet wäre.

Betreiber der Homepage sind die "BürgerInnen für Transparenz, Kostenwahrheit und Nachhaltigkeit in der Luftfahrt" in Kooperation mit der "Antifluglärmgemeinschaft (AFLG)". (APA)