Österreich : Firmeninsolvenzen gehen zurück
Die Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für Jänner bis Oktober 2017 zeigen einen weiteren Rückgang der Firmeninsolvenzverfahren, konkret um sechs Prozent auf 3.924 Fälle. Die Zahl der eröffneten Verfahren ist um 7,1 Prozent auf 2.327 gesunken, das entspricht dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren. In 1.597 Fällen (-4,8 Prozent) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen.
Die Höhe der Insolvenzverbindlichkeiten beläuft sich auf rund eine Milliarde Euro (-50 Prozent). Rund 12.000 Arbeitsplätze waren betroffen. Die Insolvenzursachen liegen hauptsächlich in kaufmännischen Fehlern der Geschäftsführung, im verstärkten Konkurrenzkampf, der sich in sinkenden Preisen und Margen niederschlägt.
Im Bundesländervergleich zeigte sich nur in Niederösterreich eine negative Entwicklung. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Bundesländer Vorarlberg (-21,0 Prozent), Burgenland (-17,3 Prozent) und Steiermark (-15,7 Prozent). Gegen den Trend stiegen die Insolvenzen nur in Niederösterreich (+11,8 Prozent). Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in der Bundeshauptstadt mit 16 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen, die geringste in Vorarlberg mit sechs von 1.000 Unternehmen. Österreichweit mussten rund elf von 1.000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten.
Besonders erfreulich ist der starke Rückgang in den für die Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung wichtigen Branchen „Sachgütererzeugung“ (-13,3 Prozent), „Handel“ (-11,4 Prozent) und „Bauwesen“ (-7,5 Prozent). Dem gegenüber berichten nur zwei Branchen von steigenden Insolvenzen: „Kredit- und Versicherungswesen“ (+18,1 Prozent) und „Beherbergungs- und Gaststättenwesen“ (+3,8 Prozent).
Für das Gesamtjahr 2017 ist mit einem weniger starken Rückgang auf rund 5.200 Verfahren zu rechnen. (red)