Österreich : Fensternetzwerk IFN profitiert durch Sonnenschutz

Die oö. IFN-Holding (Internationales Fensternetzwerk) hat 2016 mit 495 Mio. Euro (2015: 437 Mio. Euro/+13,3 Prozent) ihren bisher höchsten Umsatz erreicht. Alle Bereiche sind gewachsen, besonders der Sonnenschutz, wo der Ausrüster Schlotterer um 21 Prozent zulegte. Bereits jedes zweite Fenster werde mit Sonnenschutz eingebaut, vor wenigen Jahren waren es noch 15 Prozent, so das Management.

Vorstand Johann Habring sowie Unternehmenssprecher und Miteigentümer Christian Klinger erwarten, dass der Trend bei Schlotterer in den kommenden zehn Jahren - wenn auch nicht in dieser Höhe - anhält: "Kühlen wird gleich wichtig wie thermische Isolierung", so Klinger in der Bilanz-Pressekonferenz Dienstagabend in Linz. Angesichts des Klimawandels müsse man künftig auch Extreme wie Unwetter und Regen mitdenken, sieht er neue Herausforderungen für die Branche.

Entsprechend dem sonnigen Geschäftsgang bei Schlotterer fließen neun der 40 Mio. Euro, die IFN 2017 insgesamt investieren will, in eine neue Rolladen-Fertigung und den Büroausbau bei der Sonnenschutz-Firma. Der Löwenanteil von 26 Mio. Euro wird für neue Anlagen und die Modernisierung bei Internorm aufgewendet.

Das IFN-Umsatzwachstum war profitabel: Das EBIT stieg kräftig auf 29,3 Mio. Euro (+41,3 Prozent). "Ein Wermutstropfen" ist für Klinger, dass "beim Umsatz kein Fünfer vorne steht", durch die Konsolidierung habe man die halbe Milliarde knapp verfehlt. Heuer werden aber 530 Mio. Euro angepeilt - und die zweite Hälfte der ganzen Milliarde soll "nicht noch einmal 86 Jahre dauern, sondern vielleicht 10 Prozent davon", so die ehrgeizige Vorgabe Klingers.

Zur IFN zählen neben Internorm - mit 322 Mio. Umsatz der größte Teil - und Schlotterer noch der slowakische Fenster- und Türenhersteller HSF, die Haustürenmanufaktur Topic, der Fassadenbauer GIG, sowie - relativ neu - die dänische Fensterfirma Kastrup. Alle haben beim Umsatz zugelegt und sind auch heuer bisher auf bzw. über Plan.

Der Hauptmarkt der IFN ist nach wie vor Österreich, hier werden 42,4 Prozent des Geschäfts gemacht. Auf den Plätzen liegen Deutschland und die Schweiz. Großen Stellenwert hat auch Großbritannien, wo man abwartet, was der Brexit bringt: Derzeit sei die einzige negative Auswirkung der Wechselkurs, der sich um 10 Prozent verschlechtert habe. Kurz- bis mittelfristig erwartet man keine großen Auswirkungen auf das Geschäft, denn: Der englische Mitbewerb könne sowohl beim Fassadenbauer GIG als auch bei den Fenstern nicht mithalten, so Klinger. Sollte man gegenüber der englischen Konkurrenz dennoch zu große Nachteile haben, "werden wir eben mehr Engländer werden müssen", sprich Kapazitäten auf die Insel verlagern.

Weiter wachsen will IFN sowohl organisch als auch durch Akquisitionen, wobei nichts Näheres verraten wurde. Aktuell streckt die Gruppe die Fühler vor allem Richtung Skandinavien aus - attraktiv, weil ein politisch stabiler Markt mit hoher Kaufkraft. Weitere Hoffnungsmärkte sind die Iberische Halbinsel, aber auch Russland und China - wobei Russland schon dabei sei ein strategischer Markt zu werden, China noch nicht, wie Klinger erklärte. (APA)