Europa : Die Sache mit den Niedrigzinsen

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Eigentlich, davon gehen die Forscher aus, sollte es bei der nun schon zehn Jahre andauernden Niedrigzins- und Anleihenkaufpolitik der EZB wesentlich mehr Investitionen geben.

Ein naheliegender Ansatz wäre, dass es generell seit der Wirtschaftskrise ab 2008 zu wenige rentable Projekte gäbe - doch diesen Ansatz weisen die Ökonomen mit Blick auf den allgemeinen technologischen Fortschritt, vor allem die Digitalisierung zurück - er könne das Phänomen zumindest nicht vollständig erklären.

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Ein zweiter Erklärungsansatz ist die Erhöhung der Risikoprämien für den Fall von Kreditausfällen, die die Banken verlangen (müssen). Diesem Ansatz weisen die Ökonomen den größten Einfluss zu, und zwar wegen der allgemein unsicheren weltpolitischen Lage auf der einen und der ständigen Was-wäre-wenn-die-Zinsen-wieder-steigen-Bedrohung auf der anderen Seite.

Auto Stefan Pichler am Ende: "Was könnte die EZB tun, um diesem Dilemma zu entkommen? In Zukunft wird der Fokus wohl vermehrt auf der Steuerung der Risikoprämie liegen müssen. Vor allem gilt es die kontraproduktiven Feedbackeffekte zu verringern. Man könnte durch eine intelligente Deregulierung der Eigenkapitalvorschriften für Banken deren Risikokosten senken und gleichzeitig das risikolose Zinsniveau wieder auf ein „normales“ Niveau zurückführen. Viel schwieriger ist es aber für die EZB, die Höhe des objektiven Risikos zu steuern.

Sicherlich wirken die Anleihekaufprogramme der EZB stabilisierend, aber diese Effekte werden durch die aktuellen politischen Entwicklungen mehr als konterkariert. Dazu braucht es langfristige Maßnahmen in der Fiskalpolitik, etwa durch stabilisierende Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung oder aber auch durch Vermeiden gefährlicher sozialer Spannungen. In der Welt- und Europapolitik braucht es stabile Integrations- und Kooperationsmodelle und eine Abkehr von den Exits und anderen Rückfällen in nationalstaatliche Egoismen."

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