Bautechpreis : Die Besten aufs Stockerl

Das hohe technische Niveau der österreichischen Bauunternehmen stand gestern, Donnerstag, im Mittelpunkt der Verleihung des „SOLID Bautech-Preises 09“ in Wien. Aus rund 30 Einreichungen wählte eine Expertenjury die Sieger.Vier Kategorien - vier GewinnerAls bestes nationales Projekt wurde die Donaubrücke Traismauer ausgezeichnet. Das Besondere daran: Die gesamte Baustelle schwimmt auf der Donau, die Pfeiler werden am Land gefertigt und dann eingesetzt. Ausführendes Unternehmen ist ALPINE Bau aus Salzburg.Bei den internationalen Projekten setzte sich zum zweiten Mal hintereinander der Stahlbauspezialist Waagner Biro durch. Dieses Mal mit dem YAS Race Track Marina Hotel in Abu Dhabi, dessen komplizierte Stahlhaut in kürzester Zeit fertig gestellt werden muss. Die Dachkonstruktion verbindet zwei Hochhäuser miteinander. Unter dem Gebäude führt die neu gebaute Formel 1-Strecke hindurch.Erstmals vergeben hat das Fachmagazin SOLID einen Sonderpreis für Klein- und Mittelbetriebe. Diese Kategorie entschied das steirische Unternehmen Kulmer Holzbau mit dem Umweltkompetenzzentrum Schäffern klar für sich. Kulmer hat für diesen Bau ein spezielles Kielstegsystem entwickelt, das künftig öfter zum Einsatz kommen soll.Die Kategorie „Spektakulärster Baumaschineneinsatz“ ging an die Kaiser Fahrzeugtechnik aus Nenzing und Atlas Copco in Wien. Die beiden Hersteller haben einen Kaiser-Schreitbagger so umgebaut, dass er den Einsatz bei einem Hochofen der VOEST Alpine unbeschadet übersteht. Das Gerät arbeitet bei Temperaturen um die 500 Grad.Der „SOLID Bautech-Preis“ wurde heuer zum zweiten Mal vergeben. Ausgezeichnet wird nicht die architektonische Leistung, sondern die bautechnische Umsetzung. „Die heimischen Unternehmen arbeiten auf einem extrem hohen technischen Niveau. Diese international anerkannte Tatsache wird eine gute Hilfe sein, die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten zu überstehen“, sagt SOLID-Chefredakteur Mario Scalet.Rat der ExpertenIm Sitzungszimmer der SOLID-Redaktion fiel die Entscheidung. Eine hochkarätige Jury kürte die Preisträger des diesjährigen Bautech-Preises. Eine schwierige Wahl, da alle eingereichten Projekte eine preisverdächtige Leistungen zeigten.Die Beurteilung und Wertung überlässt SOLID den Experten. Sie sind täglich mit bautechnischen Innovationen befasst. Sechs Baufachleute brachten ihr Know-how für die Kür der Besten ein. Brücken, Hochbauten, Lärmschutzwände und Baumaschineneinsätze – eine bunte Mischung an bautechnischen Höchstleistungen reichten die Bauunternehmen und Maschinenhändler und -hersteller für den SOLID Bautech-Preis 09 ein.Der Rat der TechnikerStahlbauprofessor Josef Fink von der Technischen Universität Wien wurde zum Sprecher ernannt. Unterstützung kam vom Wiener Kollegen Johann Kollegger und von Harald Unterweger von der TU Graz. Holzbauspezialist Gerhard Schickhofer reiste ebenfalls von der TU Graz an. Zwei Allrounder ergänzten die Jurorenrunde: Bernhard Lipp vom Institut für Baubiologie und -ökologie sowie Ziviltechniker-Chef Wilhelm Reismann.Wichtiger als Aussehen oder architektonische Leistung ist für den Bautech-Preis die bautechnische Lösung. Jedes Projekt hat seine eigene Herausforderung. Aus Gegebenheiten und Vorgaben entstehen innovative und nicht alltägliche Lösungen.

© Michael Hetzmannseder