Nachhaltigkeit : Das Neueste aus der Fertighausbranche

Die rund 50 Teilnehmer setzten sich mit Themen wie Forschung und Innovation, Sanierung, Baumanagement, Gebäudezertifizierungen und Nachhaltigkeit sowie den daraus resultierenden Chancen für die Fertighausbranche auseinander. Die Begrüßung bei der 32. Ausgabe des Fertighaus-Symposions übernahm Otto Ordelt, Geschäftsführer der Knauf GmbH. Ordelt ging auf die wirtschaftliche Situation der Österreichischen Fertighausbranche ein und hob das erfolgreiche Jahr 2011 hervor.

Nach der Präsentation von innovativen Produkten der zwei veranstaltenden Industrien Saint-Gobain Isover Austria und Knauf GmbH gab Reinhard Labugger, Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen, einen Überblick und Vergleich über die diversen Gebäudezertifikate: das europäische DGNB-System, das amerikanische LEED-System und das englische BREEAM-System. „Gebäude haben einen großen Anteil an Verbrauch von Ressourcen. Die Umweltbelastungen werden in Zukunft stärker vom Verursacher zu tragen sein, die Bedeutung von nachhaltigen Gebäuden wird steigen."

Philipp Kaufmann, Gründungspräsident der ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft), ging auf den Paradigmenwechsel bis hin zur Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche ein. „Ziel ist es, ein internationales Zertifizierungs-System zu haben, das sich aus der Branche für die Branche entwickelt, um alle Stakeholder zu erreichen und zu vereinigen. Es gilt gemeinsam Marktkräfte zu nutzen.“ Ziele des Handelns seien Transparenz, eine Professionalisierung sowie eine internationale Verankerung der österreichischen Bau- und Immobilienbranche.

Robert Gassner, Geschäftsführer der Gassner & Partner Baumanagement GmbH, referierte über die Möglichkeiten von neuen Gebäuden, jedoch nicht auf der grünen Wiese, sondern auf bereits verbautem Gebiet, denn Nachverdichtung im städtischen Bereich liegt voll im Trend. „In Wien sind es 150.000 Häuser am Dach von bestehenden Häusern, die auf ihre Errichtung warten, aber auch durch Sanierungen bestehender Gründerzeithäuser ist einiges möglich."

Martin Teibinger, Bereichsleiter Bauphysik der Holzforschung Austria, thematisierte in seinem Vortrag die Sanierung als Chance für die Fertighausbranche. Er hob das Forschungsprojekt „Haus der Zukunft plus“ hervor. Im Fokus steht die Entwicklung und Markteinführung wirtschaftlich umsetzbarer, innovativer technischer und organisatorischer Lösungen im Sinne eines CO2-neutralen Gebäudesektors. Die Vision für das „Gebäude der Zukunft“ ist, die energetische Effizienz derart zu erhöhen, dass die treibhausrelevanten Emissionen drastisch reduziert werden.

FH-Prof. Rainer Stempkowski, Professor für Baumanagement und Bauwirtschaft an der Donau-Universität Krems, ging in seinem Referat auf die Aspekte der Nachhaltigkeit (wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch) von Gebäuden ein. Zudem führte er nachhaltiges Bauprojektmanagement mit Life Cycle Management aus: „Ziel ist es, komplexe Bauprojekte nicht nur erfolgreich zu entwickeln und abzuwickeln, sondern auch im Sinne des ganzheitlichen Life-Cycle-Management-Ansatzes in Richtung Umsetzung, Betrieb und Umnutzung weiter zu denken." Mit einer sehr angeregten Diskussionsrunde ging der erste offizielle Tag des Fertighaus-Symposions zu Ende. Am darauffolgenden Tag fand die jährliche Generalversammlung des ÖFV (Österreichischer Fertighausverband) statt.

Im Bild: Otto Ordelt, Geschäftsführer der Knauf GmbH, Josef Gruber, Präsident des ÖFV und Franz Hartmann, Vertriebsdirektor von Saint-Gobain Isover