Österreich : BIG unter neuem Dach

Die staatliche Beteiligungsholding ÖBIB, die frühere ÖIAG, soll einem Bericht der Zeitung "Die Presse" zufolge von der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung umstrukturiert werden und dabei auch die Verantwortung für Österreichs größten Stromkonzern, den börsennotierten Verbund, sowie für die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) erhalten.

Neben OMV, Post, Telekom Austria oder Casinos sollen künftig auch diese beiden Unternehmen unter dem Dach der Staatsholding Platz finden, die zudem aufgewertet werden solle, heißt es. Erster Schritt sei die Auflösung der GmbH-Konstruktion der ÖBIB und die Rückkehr zu einer AG. Für "sinnvolle" Investments der Dividenden, die der ÖBIB von ihren Beteiligungen zufließen, sei eine Art "Österreich-Fonds" geplant, der die Rendite der Staatsfirmen in den Standort Österreich reinvestieren und Anteile an strategisch wichtigen Unternehmen kaufen könnte.

Die politische Verantwortung solle in ÖVP-Hand bleiben, allerdings vom Finanz- ins Wirtschaftsministerium wandern, falls diese beiden Ressorts nicht ohnedies zu einem Superministerium fusioniert würden. Für die Bundesbahnen (ÖBB) und die Autobahngesellschaft Asfinag ändere sich nichts, sie blieben dem Infrastrukturministerium unterstellt.

In den vergangenen Jahren war immer wieder politisch diskutiert worden, das Portfolio der Staatsholding etwa um den Verbund zu erweitern oder auch eigene Holdings für Energie oder Infrastruktur zu formieren. Am Verbund hält die Republik 51 Prozent, die BIG gehört ihr zur Gänze. An börsennotierten Gesellschaften ist die ÖBIB an der OMV (31,5 Prozent), der Österreichischen Post AG (52,85 Prozent) und der Telekom Austria (28,42 Prozent) beteiligt. (APA)