Donnerstag, 14. November 2019 – Morning Briefing : Bauunternehmen Herbitschek insolvent – Flächenversiegelung in Österreich steigt – Strabag steigert Bauleistung und Mitarbeiterzahl

Zitat des Tages:

„Wie bei einem Tsunami zieht sich das Meer nach der Flutwelle wieder zurück“,

wird Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer in Die Presse zitiert. 2018 waren die Privatinsolvenzen deutlich angestiegen, dieses Jahr dürfte es einen Rückgang geben. Firmeninsolvenzen hingegen dürften auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr bleiben.

Insolvenz

Das oststeirische Bauunternehmen Herbitschek aus dem Bezirk Weiz hat gestern, Mittwoch, Insolvenz angemeldet. Der Betrieb ist spezialisiert auf Zimmerei und Dachdeckerei, führt auch einen Baustoffhandel und betätigt sich in Installationen. Das gut 100 Jahre alte Familienunternehmen hat knapp 300 Mitarbeiter. Die Passiva betragen laut ORF 13,9 Millionen, die Aktiva 15,4 Millionen Euro. Eine Sanierung ist angedacht, den rund 420 Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent über zwei Jahre angeboten. Die Gründe für die Insolvenz dürften in Werklohnforderungen, Bürgschaftshaftungen und aus mangelhaften Bauprojekten entstandenen Kosten liegen.

Versiegelung

Der Bodenverbrauch in Österreich ist nach wie vor hoch. Nach Zahlen der Statistik Austria wurden seit 2001 eigentlich fruchtbare Ackerböden im Flächenausmaß des Burgenlands zubetoniert. Rückgängig kann dieser Vorgang nicht gemacht werden, zumindest nicht für den Ackerbau. Auch blieb der Flächenverbrauch in den vergangenen Jahren nicht auf einem gleichbleibenden Niveau, sondern nahm sogar um 26 Prozent zu – also deutlich schneller als das Bevölkerungswachstum. Von den versiegelten Flächen betrugen letztes Jahr Siedlungs- und Verkehrsflächen 41,2 Prozent.

Endspurt

Die Strabag konnte ihre Bauleistung in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf 12,15 Milliarden Euro steigern, was einem Plus von vier Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Im Gesamtjahr 2018 wurde der Rekordwert von 16,2 Milliarden Euro erreicht, zumindest diese Marke soll dieses Jahr auch wieder erreicht werden. Mit Ende September lag der Auftragsbestand bei 17,73 Milliarden Euro, was um zwei Prozent weniger ist als letztes Jahr. Das Niveau sei aber dennoch als hoch zu bezeichnen, heißt es aus dem Konzern. Auftragssteigerungen habe es in Tschechien und Großbritannien gegeben. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden auch 2.100 neue Mitarbeiter eingestellt, vor allem in Polen und Österreich.

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